Wohlfahrtstätter macht sich den Coupe de France zum Geburtstagsgeschenk

  • 11. März 2018

ÖVV-Star Peter Wohlfahrtstätter hat sich am späten Samstagabend selbst das tollste Geschenk zu seinem 29. Geburtstag bereitet! Der Tiroler gewann mit Tourcoing VB Lille Metropole sensationell das Finale des Coupe de France in Paris gegen Chaumont Volley-Ball 52 nach dramatischem Spielverlauf mit 3:2 (19:25, 24:26, 25:22, 25:20, 15:12). Für Tourcoing ist es der erste Titel.

Nicht weniger als sechsmal war man zuvor bereits in ein Pokal-Endspiel eingezogen, ging allerdings stets als Verlierer vom Feld. Am Samstag schien es zunächst, wieder in diese Richtung zu gehen. Denn der französische Meister gewann die ersten beiden Sätze, ehe die Außenseiter zur Topform auflaufen und Chaumont schließlich sogar in die Knie zwingen konnten.

„Zu Beginn machte uns vor allem das gegnerische Service Probleme. Mit Fortdauer hat sich unsere Annahme aber stabilisiert und wir konnten noch einmal durchstarten. Diese Mannschaft hat Geschichte geschrieben. Viele Spieler, die heute dabei waren, sind erst vor einem Jahr in der zweiten Liga Meister geworden und aufgestiegen“, freute sich Tourcoing-Erfolgscoach Igor Juricic, dessen Team in der kommenden Saison durch den Cupsieg auch im Europacup im Einsatz sein wird.

Peter Wohlfahrtstätter: „Den zweiten Satz haben wir eigentlich zweimal verloren…“

Peter Wohlfahrtstätter war freilich auch noch am Tag nach dem historischen Triumph begeistert über den Sieg im Final-Thriller von Paris. „Dieser Erfolg – an meinem Geburtstag – da hat alles zusammengepasst“, jubelte er. An eine Niederlage habe er nie gedacht. „Wir waren alle in jeder Phase des Spiels davon überzeugt, dass wir gewinnen werden. Selbst, als wir den zweiten Satz eigentlich zweimal verloren hatten….“ Wie das geht? Wohlfahrtstätter: „Es wurde mit einem Challenge-System (Videobeweis, Anm.) gespielt. Beim Stand von 24:23 gab es eine Entscheidung gegen uns, obwohl uns das Challenge-System bestätigt hatte. Als unser Verein deshalb schon abtreten wollte, wurde entschieden, das Ende zu wiederholen. Und das haben wir dann auf herkömmliche Weise verloren“, witzelte der gebürtige Wörgler, der sich von der Atmosphäre rund um das Finale angetan zeigte. „Die Lautstärke in der Halle war ein Wahnsinn. 4000 Fans – Fanblöcke von beiden Klubs – wir haben da unten unser eigenes Wort nicht mehr verstanden.“

Den Wechsel zu Tourcoing ins Land des regierenden World-League-Siegers hat er nie bereut, „obwohl ich dort erstmals wirklich um einen Fixplatz kämpfen musste. Aber das habe ich positiv genommen.“ Im Finale habe er auch durchgespielt: „Wir haben bewiesen, was wir drauf haben – auch den Medien. Die haben geschrieben, dass wir die Finalspiele ohnehin immer verlieren…!“ In der Meisterschaft hat man das Playoff-Ticket bereits in der Tasche. Wohlfahrtstätter: „Von den letzten beiden Spielen hängt es nun ab, wen wir als Gegner bekommen.“ Fest steht, dass man demnächst wieder in die französische Hauptstadt reist, „weil der nächste Gegner Paris ist“. Vielleicht ein gutes Omen…

(sportlive.at)