Wallner: „Gleichberechtigung wird bei uns groß geschrieben“

  • 8. März 2021

Als „erfreulich“ bezeichnet Sophie Wallner, die Kapitänin des österreichischen Volleyball-Nationalteams, anlässlich des internationalen Frauen-Tags am 8. März die Situation im heimischen Volleyballsport. Eine Feststellung, die man so über viele andere gesellschaftliche Bereiche nach wie vor nicht treffen könne. Wallner: „Fakt ist, dass Frauen am Arbeitsmarkt noch immer weniger verdienen als Männer, Frauen in Führungspositionen noch immer unterrepräsentiert sind und seltener in Vorständen von Unternehmen sitzen. Und das alles, obwohl inzwischen mehr Frauen als Männer ein Studium abschließen“, betont die Spielerin der SG VB NÖ Sokol/Post.

Umso erfreulicher sei es für sie, sagen zu können, „dass ich in meinem Berufsfeld nicht davon betroffen bin“. Auf Nationalteamebene werde „Gleichberechtigung groß geschrieben“. Wallner: „Wir arbeiten mittlerweile auf professioneller Ebene. Uns fehlt es an nichts.“ Vor allem für jüngere Spielerinnen habe sich inzwischen ein Berufsfeld als Volleyballprofi geöffnet. „Das war vor ein paar Jahren noch undenkbar. Daher bietet sich für junge, ambitionierte Frauen heutzutage eine tolle Perspektive!“ Auch das Konzept der DenizBank AG Volleyball-Ligen beruhe hierzulande „auf Gleichberechtigung“, konstatiert die 32-Jährige.

Wallner abschließend: „Die vorbildliche Arbeit unseres Verbandes zeigt, wie es gehen könnte. Deshalb habe ich Hoffnung, dass das in Zukunft auf andere Sportarten und vor allem auch auf andere Berufsgruppen übertragen werden kann.“

ÖVV-Präsident Gernot Leitner: „Volleyball ist in allen Statistiken die dominanteste 50/50 Sportart, sowohl bei Aktiven, als auch bei Fans. Bei uns wird die Gleichstellung auf allen Ebenen gelebt – egal, ob in der Halle am Beach oder auf Schnee. Die Preisgelder sind seit vielen Jahren ident und Gehaltsunterschiede bei gleicher Verantwortung sind ein No-Go. Wofür ich mich seit Beginn an einsetze, ist auch mehr Frauen für Führungspositionen zu begeistern, aber das ist schwieriger als man meinen könnte. Ein modern geführter Verband sollte diese Ressentiments aber mittelfristig entkräften.“

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