„So teuer wie möglich verkaufen!“

  • 11. September 2016

Am Freitag startet das neuformierte ÖVV-Damennationalteam in die zweite Runde der Qualifikation zur „2017 CEV Volleyball European Championship“. Bei den Turnieren in der Ukraine (16. bis 18. September) und in Italien (23. bis 25. September) treffen die Österreicherinnen auf die beiden Gastgeber sowie auf Lettland. Es sind die ersten offiziellen Bewerbsspiele für die junge Mannschaft.

In den letzten Wochen absolvierte die Auswahl von Neo-Teamtrainerin Svetlana Ilic ein intensives Vorbereitungsprogramm mit einigen Testspielen. Die vergangenen Tage wurden bereits dazu genutzt, den Turnier-Rhythmus zu simulieren. „Beim Savaria-Cup in Ungarn konnten wir schon Erfahrungen mit einem Spielplan sammeln, der drei Matches innerhalb von drei Tagen vorsieht. Seit Freitag testen wir diesen Rhythmus inklusive der verschiedenen Beginnzeiten nochmals“, berichtet ÖVV-Teamspielerin Sophie Wallner.

Am Freitag bot sich die Gelegenheit, fünf Trainingssätze gegen die mit zahlreichen Stars gespickte Auswahl Belgiens zu bestreiten. Für das international noch unerfahrene ÖVV-Team eine unbezahlbare Erfahrung. „Die Entwicklung der belgischen Nationalmannschaft in den vergangenen Jahren war überragend und kann uns als Inspiration dienen. Aktuell spielen Belgierinnen in allen Top-Ligen Europas“, erklärt Ilic, deren Team zwar keinen der fünf Sätze gewinnen, aber phasenweise gut mithalten konnte.

ÖVV-Teammanager Florian Stangl sieht den Zweck der Trainingspartie erfüllt: „Das war mit Abstand die stärkste Mannschaft, gegen die wir in diesem Sommer gespielt haben, ein echtes Klasse-Team. Dennoch hat unsere junge Mannschaft, die erst am Anfang ihrer Entwicklung steht, eine ansprechende Leistung gezeigt.“

Auftakt am Freitag
Die Abreise zum ersten EM-Qualifikationsturnier im ukrainischen Juschne erfolgt am Donnerstag. Den Auftakt macht am Freitag die Partie gegen die Gastgeberinnen, auf die die Duelle mit den Italienerinnen und Lettinnen folgen. Ilic zur Ausgangslage: „Italien hat an den Olympischen Spielen teilgenommen. Wir wollen uns natürlich mit ihnen messen. Realistisch betrachtet sind wir allerdings krasser Außenseiter. Die Ukraine verfügt über eine lange Volleyball-Tradition inklusive sehr vielen Spielerinnen in europäischen Top-Ligen. Noch dazu erwartet uns in Sachen Körpergröße eine „riesige“ Aufgabe. Dass wir gegen die Gastgeberinnen eröffnen, ist sicher auch kein Vorteil. Lettland lässt sich ganz schwer einschätzen. Wir haben keine Informationen und müssen abwarten, wozu sie in der Lage sind. Als ehemalige Teilrepublik der Sowjetunion ist Volleyball allerdings auch in Lettland traditionell fest in der Sportkultur verankert und erfährt große Anerkennung.“

Großes Potenzial
Dem eigenen Team attestiert Ilic großes Potenzial. Es ginge momentan aber noch darum, ein eigenes Gesicht zu entwickeln. „Wir sind aktuell sicher noch keine mit absoluten Spitzenspielerinnen besetzte Mannschaft, verfügen aber durchaus über viele Qualitäten, die wir eben noch mehr entwickeln müssen“, erklärt die ÖVV-Teamtrainerin. Für ihre junge Auswahl sei es jetzt „ganz wichtig, im direkten Vergleich mit Topnationen zu sehen, wohin der Weg führen kann und was für sie möglich ist“. Mit Einstellung und Kampfgeist ist Ilic jedenfalls sehr zufrieden. Das stimmt sie vor der EM-Qualifikation auch positiv: „Obwohl wir vermeintlich Außenseiter sind, werden wir uns so teuer wie möglich verkaufen und bereit sein, jeden möglichen Sieg zu holen!“

2017 CEV Women European Championship, 2. Runde, Pool A
Turnier 1 in Juschne (UKR)
16.9., 15.00 Uhr: Österreich – Ukraine
17.9., 17.30 Uhr Österreich – Italien
18.9., 17.30 Uhr: Österreich – Lettland

Turnier 2 in Montecatini Terme (ITA)
23.9., 20.30 Uhr: Österreich – Italien
24.9., 17.00 Uhr: Österreich – Ukraine
25.9., 17.00 Uhr: Österreich – Lettland

Modus: Der Sieger qualifiziert sich für die Endrunde, die zweitplatzierte Mannschaft kommt in die 3. Runde, die bereits Anfang Oktober ausgetragen wird. – ÖVV/STA/HAC