Schützenhöfer und Plesiutschnig erklären Rücktritt vom Profisport
Die Beachvolleyballerinnen Katharina Schützenhöfer und Lena Plesiutschnig bildeten über viele Jahre das Nummer-1-Gespann in Österreich. Am Dienstag gaben sie ihr Karriere-Ende bekannt. Zwölf Jahre reisten die Steirerinnen als Profis um den Globus, feierten auf internationaler und natürlich auch nationaler Bühne viele Erfolge. Schützenhöfer/Plesiutschnig schafften es unter die Top-20 der Weltrangliste, das Duo kämpfte sich auch nach Verletzungen immer zurück. Nun ist Zeit für einen neuen Lebensabschnitt.
Sowohl Schützenhöfer als auch Plesiutschnig konnten noch während ihrer aktiven Zeit ein Masterstudium abschließen und freuen sich auf kommende Herausforderungen. Sie schließen nicht aus, dem Volleyballsport in der ein oder anderen Form erhalten zu bleiben.
Katharina Schützenhöfer: „Wir hatten so viele Höhen und auch einige Tiefs. Ich bin unglaublich stolz, was wir erreicht haben. Beachvolleyball ist meine große Leidenschaft und ich bin sehr dankbar, dass ich mein Hobby zum Beruf machen konnte. Ich blicke auf 24 Jahre Volleyball zurück: Angefangen in der Halle, über einige Jahre, in denen ich sowohl auf Sand als auch indoor tätig war und wir schon als Team die ersten großen Erfolge gefeiert haben, bis hin zu zwölf Jahren Profi-Beachvolleyball mit Medaillen und vielen weiteren Highlights. Vor allem der Achtelfinaleinzug beim Vienna Major 2019 und die Silbermedaille beim Challenge-Turnier auf den Malediven werden für immer in Erinnerung bleiben. Es war eine lange und schöne Reise, die nun zu Ende geht. Ich bedanke mich bei allen, die mich auf diesem Weg begleitet haben, von ganzem Herzen.“
Lena Plesiutschnig: „Ich nehme unglaublich viele schöne Erinnerungen mit. Es war eine wahnsinnig coole Zeit, aber auch eine voller Herausforderungen, die mich geprägt haben. Ich bin stolz darauf, was wir gemeinsam erreicht haben, und vor allem dankbar, dass ich all das erleben durfte. Volleyball war meine erste große Leidenschaft, bis ich Beachvolleyball für mich entdeckt habe – und dann ging es ziemlich schnell. Dass ich mein Hobby zwölf Jahre lang als Profi leben durfte, ist ein Privileg, wofür ich unendlich dankbar bin. Ein riesiges Dankeschön an alle, die mich auf dieser Reise begleitet und unterstützt haben: an Kathi, an unser Betreuerteam, unsere Sponsoren, Förderstellen, den Verband, meine Familie und meinen Freund. Ohne Euch wäre diese Reise in dieser Form nicht möglich gewesen. Es fühlt sich genau jetzt richtig an, dieses Kapitel abzuschließen. Ich freue mich auf neue Aufgaben und Herausforderungen, die vor mir liegen.“
ÖVV-Präsident Gernot Leitner: „Mit großem Respekt nimmt der Österreichische Volleyball Verband den Rücktritt von Katharina Schützenhöfer und Lena Plesiutschnig zur Kenntnis. Nach zwölf Jahren beeindruckender Profikarriere beenden diese beiden außergewöhnlichen Athletinnen ihr Kapitel im Beachvolleyball und widmen sich neuen Herausforderungen. Katharina und Lena waren lange nicht nur Österreichs erfolgreichstes Damen-Beachvolleyballteam, sondern auch herausragende Botschafterinnen unseres Sports – national wie international. Sie haben den Sport in Österreich nachhaltig geprägt und das Publikum mit ihren Leistungen begeistert. Von ihren frühen Erfolgen bei Jugendmeisterschaften bis hin zu Medaillen und Top-Platzierungen auf der internationalen Bühne haben sie den österreichischen Volleyballsport in höchstem Maße repräsentiert.
Ihr Weg war geprägt von beeindruckendem Einsatz, Durchhaltevermögen und dem unerschütterlichen Willen, auch nach Rückschlägen immer wieder zurückzukehren. Die Höhepunkte ihrer Karriere, wie der Einzug ins Achtelfinale beim Vienna Major 2019 oder die Silbermedaille auf den Malediven, werden uns allen in Erinnerung bleiben. Wir danken Katharina und Lena für viele Jahre als Vorbilder und Leistungsträgerinnen und wünschen ihnen für ihren neuen Lebensabschnitt alles erdenklich Gute. Wir hoffen, dass sie dem Volleyballsport – sei es als Mentorinnen, Trainerinnen oder in anderer Funktion – verbunden bleiben und würden uns freuen, sie dabei zu unterstützen.“
Karriere-Rückblick:
2010: Der gemeinsame Weg beginnt mit einem Sieg bei der ASVÖ Trophy in Velden. Turniersiege bei nationalen Nachwuchsturnieren sowie die ersten internationalen Auftritte bei der U18-EM und der U19-WM.
2011: Erster großer internationaler Erfolg: U19-Juniorinnen-Vizeweltmeisterinnen und U20-Europameisterinnen. Mehrere nationale Turniersiege im Nachwuchs- und Erwachsenen-Bereich.
2012: Weitere Spitzenleistungen im Nachwuchs mit mehreren 5. Plätzen bei internationalen Bewerben und nationale Turniersiege.
2013: Gemeinsames Highlight: Bronze bei der U21-Weltmeisterschaft. Zuvor musste Lena verletzungsbedingt (Schulterverletzung) mehrere Monate pausieren. Kathi spielt mit Babsi Hansel, sammelt World Tour-Erfahrung, erreicht einen starken 9. Platz bei der WM, mehrere Grand Slam-Top-10-Platzierungen und wird erstmals Staatsmeisterin. Lena spielt nach ihrer Verletzung zunächst mit Magdalena Jirak und gewinnt dann mit Kathi in Umag U21-WM-Bronze.
2014: Erste gemeinsame World Tour-Turniere und das große Highlight mit dem Achtelfinale beim Grand Slam in Klagenfurt. Dazu Top-5-Ergebnisse auf der europäischen Tour und nationale Turniersiege.
2015: Erste Medaille bei einer internationalen Großveranstaltung mit European Games-Silber in Baku. Dazu Bronze auf der Europäischen Tour (Vaduz Satellite) und EM-Teilnahme.
2016: Erfolgreiche Qualifikationen für World Tour-Events, Top-5-Platzierungen auf der europäischen Tour, 4. Platz beim European Continental Finale und 2. Platz beim World Continental Finale.
2017: Ein Jahr getrennte Wege: Kathi spielt mit Steffi Schwaiger: WM-Teilnahme (17. Platz), 5. Platz bei einem 3*-Event sowie 9. Platz bei der EM. Lena spielt mit Cornelia Rimser, nimmt ebenfalls an der WM teil, erreicht einen 3. Platz bei einem 1*-Event und wird 9. bei einem CEV Masters.
Ab Herbst 2017 sind Kathi und Lena wieder ein Team und feiern den 2. Platz beim 2*-Turnier in Sydney.
2018: Ersten World Tour-Sieg beim 3*-Turnier in Mersin. Weitere Highlights: Mehrere Top-10-Platzierungen, Silber beim BADEN OPEN und EM-Teilnahme.
2019: Starke Leistungen mit mehreren Top-10-Platzierungen auf der World Tour, darunter der 9. Platz beim 5*-Event auf der Donauinsel. Dazu der Sieg beim BADEN OPEN, 9. Platz bei der EM und der erste gemeinsame Staatsmeistertitel.
2020: Pandemiebedingte Pause der World Tour. Kathi muss sich einer Schulter-OP unterziehen. Lena spielt mit Dorina Klinger drei Turniere, holt den Titel in Wolfurt.
2021: 5. Platz beim 4*-Bubble-Event der World Tour in Cancun, Olympische Spiele knapp verpasst (17. im Quali-Ranking), Viertelfinale beim Continental-Cup-Finale, 9. Platz bei der Europameisterschaft in Wien und Staatsmeistertitel.
2022: Teilnahme an der Weltmeisterschaft in Hamburg (17. Platz). Größter Erfolg: Silber beim Challenge auf den Malediven und erneuter Staatsmeistertitel.
2023: Ein schwerer Rückschlag – Lena reißt sich beim dritten Turnier der Saison die Achillessehne. Kathi spielt die Saison mit Franziska Friedl, erreicht den 2. Platz beim Ios-Future und 5. beim Challenge-Turnier in Haikou. Außerdem EM-Teilnahme, Vize-Staatsmeistertitel und Sieg in Wolfurt.
2024: Nach Lenas langer Verletzungspause das gemeinsame Comeback: Erster World-Tour-Auftritt in China mit 19. Platz nach gemeisterter Qualifikation, Sieg in der Continental-Cup-Zwischenrunde, Bronze im Continental-Cup-Finale. Sieg beim Donauinsel Masters, EM-Teilnahme (17. Platz) und ein 7. Platz beim Challenger in Nuvali – das letzte gemeinsame Turnier.
ÖVV/PM/RED