ÖVV-Topduos starten in Doha in Olympia-Saison

  • 7. März 2021

Fast ein Jahr nach dem letzten FIVB World Tour Event – ebenfalls in Doha – wird im Wüstenstaat Katar das Rennen um Olympia-Tickets mit einem 4*-Turnier wieder eröffnet. Von 8. bis 12. März wird im Trainingskomplex Al Garaffa unter strengsten Hygiene- und Sicherheitsmaßnahmen aufgeschlagen. Clemens Doppler/Alexander Horst sowie Martin Ermacora/Moritz Pristauz und Katharina Schützenhöfer/Lena Plesiutschnig starten am Dienstag in den Hauptbewerb, während Robin Seidl/Philipp Waller, Alexander Huber/Christoph Dressler sowie die Strauss-Twins Nadine und Teresa bereits am Montag in der Qualifikation antreten.

FOTO © Seidl/Waller

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Viele Top-Teams wollen in Katar die Chance nutzen, Punkte zu sammeln, wodurch das Turnier richtig gut besetzt ist, auch wenn einige Duos auf Grund positiver Tests oder genereller Corona-Bedenken die Teilnahme abgesagt haben. „Wir waren am Montag noch Nummer 3 in der Qualifikation, sind jetzt aber durch Absagen in das Hauptfeld gerutscht. Ich weiß von Bruno, dass er nach einer Corona-Erkrankung noch nicht ganz fit ist, außerdem haben Fijalek/Bryl und Carambula/Rossi zurückgezogen, da kennt man die Gründe nicht, ich gehe eher von einer Verletzung aus“, erläutert Doppler.

„Wir waren diese Woche“, ergänzt Horst, „zweimal PCR und zweimal Antigen testen, werden direkt nach der Ankunft auch noch einmal getestet. Die Selbstisolation bis zum Ergebnis brauche ich eigentlich nicht wirklich, ich hoffe aber, dass es schnell geht. Die Schweizer mussten 30 Stunden am Zimmer bleiben, das wäre der Horror für mich.“ Die katarische Führung hat den Einreisestopp extra für die Sportereignisse aufgehoben und die Beach VolleyballerInnen mit einem Spezialvisum ausgestattet. Die SpielerInnen werden alle zwei Tage getestet. „Ich bin froh, dass wir endlich wieder spielen können, aber die Umstände sind schon eigenartig. Ich hoffe, wir können wenigstens zwischen den Matches im Olympiazentrum bleiben, zuschauen, mit den anderen Teams plaudern und müssen nicht sofort zurück ins Hotelzimmer“, so Horst.

Gut gerüstet für den Saisonstart sehen sich Seidl/Waller. „Unsere Vorbereitung war gut. Ich fühle mich bereit, wieder Turniere zu spielen, freue mich richtig, dass es endlich losgeht und bin optimistisch“, berichtet Waller. Seidl: „Wir haben die Covid-19-Zeit sehr gut genutzt. Dank des ÖVV hatten wir die Beachvolleyball-Halle für uns samt Physiotherapeuten und Kraftkammer. Bei den Trainingslagern konnten wir uns mit internationalen Teams messen.“

FOTO © Wolfgang Meier

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Auch die ÖVV-Damenduos fanden u.a. auf Teneriffa ideale Bedingungen vor. „Wir waren zwei Wochen dort und haben mit europäischen Topteams trainiert, konnten uns in allen Bereichen verbessern, deswegen sind wir guter Dinge“, freut sich Plesiutschnig auf die ersten Matches. Die Straussis sind schon eine Woche früher von der Insel abgereist, um bei der German Beach Trophy mitzuspielen – mit Erfolg, standen sie doch am Ende als Siegerinnen da. „Das war natürlich eine gute Vorbereitung für uns, weil wir viel Spielpraxis sammeln konnten“, berichtet Teresa Strauss.

Schützenhöfer und Plesiutschnig treten erstmals seit eineinhalb Jahren auf der World Tour an. „In erster Linie freuen wir uns, dass wir wieder ein Turnier gemeinsam spielen können. Vorrangig ist, erläutert Schützenhöfer, „dass wir das, was wir in den letzten Monaten gemeinsam trainiert haben, aufs Spielfeld bringen und gemeinsam Spaß haben.“ Das österreichische Top-Duo ist gesetzt, die Strauss-Zwillinge müssen in der Qualifikation ran. Nadine Strauss: „Die wollen wir schaffen. Wir müssen zwei Spiele in Folge gewinnen, das ist unser Ziel. Dann müssten wir im Hauptbewerb einfach drauf los spielen und es genießen. Da kommst du gleich mal gegen die Topteams dran!“

Noch keine weiteren World Tour-Events bestätigt

Das Turnier in Doha ist aktuell das einzige bestätigte Turnier des Welt-Volleyballverbandes, es sind aber weitere Bubbles geplant. Doppler: „Planungssicherheit ist neben der eigenen Ansteckungsgefahr absolut nicht gegeben. Es gibt Gerüchte, dass Mitte April eine zweiwöchige Bubble in Cancun gemacht wird – da wollten wir eigentlich wieder auf Trainingscamp auf Teneriffa sein – und die Turniere im Mai und Juni in Warschau, Sotchi, Ostrava und Jurmala wackeln auch wieder!“

Continental Cup von immer größerer Bedeutung

Hinsichtlich einer Olympia-Qualifikation über die Weltrangliste ist das Turnier in Doha ein wichtiger Gradmesser. Die zweite Schiene „Continental Cup“ gewinnt aufgrund der geringen Turnieranzahl aus rot-weiß-roter Sicht aber immer mehr an Bedeutung. Die zweite Conti-Cup Runde wird von 6. bis 9. Mai im Weilburgpark in Baden abgehalten. Das Conti-Cup Finalturnier ist für Mitte Juni anberaumt, aber noch nicht vergeben. Gerüchteweise stehen Den Haag oder Jurmala zur Diskussion.

Olympia-Qualifikations-Modus

An den Olympischen Spielen in Tokio nehmen 24 Herren- und Damen-Teams teil. Je 15 Duos lösen das Ticket über das FIVB Olympia-Ranking (Stichtag 29. Juni; max. 2 Teams/Land). Auch die Ersten und Zweiten des Qualifikationsturniers in Haiyang (China), die Gewinner der Weltmeisterschaft in Hamburg, fünf Teams über den Continental Cup und eine Gastgebermannschaft werden beim olympischen Turnier von 23.07. bis 08.08. an den Start gehen.

PM/SPORTLIVE