ÖVV-Präsident Leitner zu Dopplers Karriereende: „Er ist unser Beach Volleyball-Superstar!“

  • 30. August 2023

Kurz vor seinem 43. Geburtstag zieht eine österreichische Sport-Ikone den Schlussstrich unter eine einzigartige Beach Volleyball-Karriere: Superstar Clemens Doppler tritt nach 24 Jahren von der großen Bühne ab. Bei den AUSTRIAN CHAMPIONSHIPS im Rahmen der “win2day BV Tour PRO 2023“ von Freitag bis Sonntag im Strandbad Baden feiert er seinen Abschied. Davor lud der Ausnahmesportler eben dort zu einem Medientermin ins VIP-Zelt, sprach Mittwochvormittag über seine sportliche Karriere mit so vielen Highlights sowie die Pläne für die Zukunft. Doppler nutzte auch die Gelegenheit, um sich bei seinen Unterstützern, Wegbegleitern, Sponsoren und natürlich den vielen Fans zu bedanken. Die Pressekonferenz wurde LIVE in ORF SPORT + übertragen und kann in der ORF-TVthek nachgesehen werden!

Seine Erfolge sind herausragend. Unvergesslich der Vize-WM-Titel 2017 auf der Wiener Donauinsel an der Seite von Alex Horst, nicht weniger spektakulär die EM-Goldenen mit Nik Berger 2003 und Peter Gartmayer 2007. Noch zwei weitere Male stand Doppler am EM-Podest – Silber 2010 an der Seite von Matthias Mellitzer, vier Jahre später Bronze mit Horst. Viermal war der gebürtige Oberösterreicher für Olympische Spiele qualifiziert, auf der World Pro Tour sorgte Doppler mit verschiedenen Partnern für zahlreiche Top-Ergebnisse, stand in Grand Slam- und Major-Finali, war über 120mal bei internationalen Events Top-10. Auf nationaler Ebene führte sowieso kaum ein Weg an Doppler vorbei – neun Meistertitel sind außerordentlich. Und bei den AUSTRIAN CHAMPIONSHIPS schließt sich nun der Kreis. Ein letztes Mal bestreitet Beach-Ikone Doppler eine Staatsmeisterschaft, mit Partner Thomas Kunert will er es noch einmal wissen. Doppler: „Das wird der perfekte Abschluss!“

ÖVV-Präsident Gernot Leitner: „Was er unserem Sport gegeben hat, ist phänomenal. Seine Erfolge erklären eigentlich schon alles! Herausragend ist, wie lange er in der Weltspitze mitgemischt hat, trotz Verletzungen (u.a. mehrere Kreuzbandrisse, Anm.) immer auf Top-Niveau war. Er ist der österreichische Volleyball-Superstar, eine Persönlichkeit, wie es sie nur sehr selten gibt – quer durch alle Sportarten. Diese einzigartige Stellung hat er sich über Jahre erarbeitet, eigentlich waren es Jahrzehnte. Wenn so eine Ikone ihre sportliche Karriere beendet, ist immer ein weinendes Auge dabei. Aber jetzt ist es so weit. Ich freue mich, dass er unserem Sport verbunden bleiben wird. Diesbezüglich ist einiges in der Pipeline!“

Doppler: „Fühlt sich jetzt richtig an!“

Warum der Rücktritts-Entschluss jetzt gefallen sei, beantwortet Doppler damit, dass „es sich richtig anfühlt“. In Baden passe das Setting für diesen Schritt: „Mit Baden verbindet mich viel.“ Hier hat er mit Horst sein erstes World Tour-Turnier gewonnen (Anm.: BADEN OPEN 2018), außerdem ist er seit Jahren Mitglied beim 1. Badener Beachvolleyball Verein (BBV) und hat aktiv in der Nachwuchsarbeit mitgeholfen. „Keine Sorge, ich werde auch in Zukunft meinem Sport eng verbunden bleiben. Zum einen als Mentor für den ÖVV und zum anderen war die abgeschlossene Ausbildung als Beachvolleyball-Instruktor der Anstoß, warum ich heuer ein absolutes Herzensprojekt realisierte: Gemeinsam mit drei Kolleginnen gründete ich den Beachvolleyballverein “TeachBeach“, welcher ausschließlich Beachvolleyballtrainings für Kinder- und Jugendliche im Alter von 6 bis 16 Jahren anbietet. Speziell nach meinem Vize-Weltmeistertitel haben mich viele Eltern gefragt, wo ihre Kinder denn zum Beachvolleyballspielen beginnen könnten. “TeachBeach“ ist der erste Verein, der ausschließlich Beachvolleyballtrainings für den Nachwuchs anbietet und seit unserer Gründung im Frühjahr freut es mich, dass meine Trainer:innen mehr als 42 Kinder und Jugendliche wöchentlich am Beachcourt trainieren dürfen. Beachvolleyball hat mir so viel gegeben, so viel ermöglicht – da kann ich viel zurück- bzw. weitergeben! Ich werde weiterhin oft auf sandigem Untergrund unterwegs sein, nur ab jetzt bleiben meine Flip Flops an.“

Der Weg von der Halle zum Beach-Vize-Weltmeister

Dopplers Karriere als Volleyballer begann in der Halle: Er war 1995 jüngster Spieler der Bundesliga, wurde später zweimal Meister und Pokalsieger und absolviert 60 Länderspiele. 2002 wechselte er endgültig auf Sand. Sein erster Titel im Beachvolleyball war der Staatsmeistertitel 2001 mit Dietmar Maderböck, acht weitere sollten folgen. Zuvor war er mit Peter Gartmayer bereits U23-Vize-Europameister geworden. Auf der World Tour brachte die Zusammenarbeit mit Nik Berger ab 2002 erste Achtungserfolge, darunter die erste World Tour Medaille für Österreich in Rhodos, wie auch ein fünfter Platz in Klagenfurt. 2003 wurden die beiden Europameister in Alanya und Vierte des Grand Slams in Los Angeles.

Beim Grand Slam in Marseille zog sich Doppler seinen ersten Kreuzbandriss zu und verpasste die Spiele in Athen, für die er mit Berger qualifiziert gewesen wäre. 2005 das erste Comeback, u.a. mit Rang 5 beim Grand Slam in Gstaad. Ab 2006 stand er wieder mit Gartmayer am Court, doch im Achtelfinale des Grand Slam in Klagenfurt folgte Dopplers zweiter Kreuzbandriss. 2007 kehrten sie auf die World Tour zurück, erzielten mehrere Top-Ten-Ergebnisse, gekrönt vom neuerlichen EM-Titel, nur zehn Monate nach der Operation, in Valencia. 2008 war Doppler Olympionike, wurde in Peking Neunter.

Ab 2009 mit Matthias Mellitzer unterwegs, wurde Doppler bei der EM 2010 in Berlin Vize-Europameister. Ab 2012 hieß der Partner Alex Horst, in ihrer ersten Saison gewannen sie das CEV Satellite in Baden und fuhren 2012 zu den Spielen in London, wo bereits in der Gruppenphase Schluss war. Doch nur eine Woche nach den Spielen kamen sie beim Grand Slam in Stare Jablonki bis ins Finale. Bei der EM in Klagenfurt 2013 erlitt der ÖVV-Spieler seinen dritten Kreuzbandriss. Im erneuten Comeback-Jahr 2014 wurde er mit Horst u.a. Zweiter in Baden auf der CEV-Tour und gewannen bei der EM in Quartu Sant’Elena Bronze. Top-Ten-Ergebnisse auf der World Tour folgten. Beim Poreč Major gewannen sie 2016 Silber, bei den anschließenden Spielen in Rio de Janeiro, Dopplers dritter Olympia-Teilnahme, kamen sie bis ins Achtelfinale.

Den größten Karriere-Erfolg feierten Doppler/Horst jedoch bei der Heim-WM 2017. Auf der Wiener Donauinsel mussten sie sich im Finale den Brasilianern Evandro/André Loyola zwar beugen, gewannen aber von tausenden Fans gefeiert Silber. 2018 gewannen sie dann auch ihr erstes World Tour-Turnier beim BADEN OPEN. Diesen Titel konnten sie im Jahr darauf erfolgreich verteidigen. 2020 folgte dann der neunte Staatsmeistertitel, ebenfalls in Baden.

Der Blick in die Zukunft

Während seiner aktiven Profikarriere schloss Doppler ein Diplomstudium für Trainings- und Sportmanagement und einen MBA für Businessadministration- und Sport an der FH Burgenland ab. Als Lektor für die Fachhochschule im Zuge des MBA-Studiums von “Fokus:Zukunft“ konnte er sein Wissen für Marketing und Event-Marketing weitergeben. Am ersten Oktober wird er in die letzte Praxisphase im Zuge der BMI-Spitzensportausbildung starten und darf sich Anfang November „Herr Inspektor“ nennen. Aktuell absolviert Doppler außerdem eine Ausbildung zum systemischen Coach.

Seit dem Vorjahr ist Doppler bereits als viel gebuchter Vortragender und Keynote-Speaker, unter dem Motto “From Beach to Speech“ für Führungskräfte und Mitarbeiter:innen in heimischen Unternehmen unterwegs. Er zeigt dort die Parallelen zwischen Spitzensport und Wirtschaft auf und behandelt zentrale Themen wie Zielerreichung durch Prioritätenmanagement, Umgang mit Rückschlägen, Leadership und Teamentwicklung, Mindset- und Potenzialentfaltung sowie Motivation und Fokus.

Gemeinsam mit Sportgrößen wie unteranderem Marc Janko (Fußball) Conny Wilczynski (Handball) und Tommy Klepeisz (Basketball) gründete Doppler 2017 die SPORTBOX. Grundgedanke war, mit bundesländer-übergreifenden polysportiven Ballsport-Camps, Kinder und Jugendliche zum Sport zu bringen. Aus der SPORTBOX entwickelte sich über die Jahre ein starkes Bindeglied zwischen Sport und Wirtschaft, mit vielen unterschiedlichen Projekten.

Entry List Baden AUSTRIAN CHAMPIONSHIPS Damen

Entry List Baden AUSTRIAN CHAMPIONSHIPS Herren

win2day Beach Volleyball Tour PRO 2023

05.05. bis 07.05.: Neusiedl am See MASTERS – männlich/weiblich | Sieger:innen: Franziska Friedl/Shana Zobrist (AUT/SUI) und Moritz Kindl/Mathias Seiser (AUT)
13.05. bis 14.05.: Graz OPEN – m/w | Sieger:innen: Magdalena Rabitsch/Anja Trailovic (AUT) und Florian Schnetzer/Lorenz Petutschnig (AUT)
27.05. bis 28.05.: Podersdorf OPEN – w | Sieger:innen: Lia Berger/Lilli Hohenauer (AUT)
03.06. bis 04.06.: Lamprechtshausen OPEN – m | Sieger: Philipp Waller/Mathias Seiser (AUT)
09.06. bis 10.06.: Raab OPEN – w | Siegerinnen: Magdalena Rabitsch/Katharina Holzer (AUT)
10.06. bis 11.06.: Unterach OPEN – m | Sieger: Florian Schnetzer/Lorenz Petutschnig (AUT)
24.06. bis 25.06.: Baden OPEN – m/w | Sieger:innen: Sarah Kastenberger/Eva Stabentheiner (AUT) und Philipp Waller/Laurenz Leitner (AUT)
01.07. bis 02.07.: Greifenstein OPEN – m | Sieger: Raphael Trauth/Niels Antoni (AUT)
13.07. bis 16.07.: Seewalchen am Attersee/Strandbad Litzlberg MASTERS  – m/w | Sieger:innen: Marine Kinna/Elsa Descamps (FRA) und Artúr Hajós/Bence Attila Stréli (HUN)
21.07. bis 23.07.: Tulln Queen/King of the Court (OPEN-Status) m/w | Sieger:innen: Miroslava Dunárová/Daniela Resová (CZE) und Felix Friedl/Alexander Huber (AUT)
11.08. bis 13.08.: Wolfurt MASTERS  – m/w | Sieger:innen: Katharina Schützenhöfer/Franziska Friedl (AUT) und Maximilian Trummer/Christoph Dressler (AUT)

01.09. bis 03.09.: Baden AUSTRIAN CHAMPIONSHIPS (Staatsmeisterschaften)  – m/w
19.09. bis 17.09.: Podersdorf OPEN – m
22.09. bis 24.09.: MEVZA Innsbruck Beach Event (MASTERS-Status) – m/w

www.austrian-beachtour.at


www.volleynet.at

SPORRTLIVE/ÖVV/PM/RED