ÖVV-Herren verlieren EM-Qualiduell mit Finnland 2:3

  • 14. August 2022

Österreichs Volleyball-Nationalmannschaft der Männer hat in seinem dritten und vorletzten EM-Qualifikationsspiel den ersten Sieg ganz knapp verpasst. Rotweißrot musste sich im Raiffeisen Volleydome Ried dem Tabellenführer im Pool B, Finnland, 2:3 (20:25, 25:23, 25:21, 23:25, 13:15) geschlagen geben. Das ÖVV-Team trifft in seinem letzten Spiel am kommenden Sonntag in Jelgava auf Lettland.

FOTO © Carina Müller

FOTO © Carina Müller

Die Finnen legten einen Blitzstart hin, gingen gegen noch fehleranfällige Österreicher 3:0 in Führung und setzten sich in Folge weiter ab (12:6). Die Gastgeber kamen nun aber besser ins Spiel, holten Punkt um Punkt auf. Bei 12:13 aus ihrer Sicht war der Satz offen. Dann schlichen sich allerdings wieder Fehler ein, so konnte sich der Gruppenerste erneut absetzen und Durchgang eins auch souverän 25:20 für sich entscheiden. Viel ausgeglichener verlief Satz zwei. Die Teams lieferten einander ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Österreich agierte unterstützt vom tollen Publikum wesentlich stabiler als zu Beginn. In der entscheidenden Phase leisteten sich die Finnen zwei schwerwiegende Fehler. Bei 23:23 misslang die Annahme, beim Satzball für Rotweißrot der Angriff – der Ausgleich war geschafft.

Rotweißrot war nun voll im Spiel. Das ÖVV-Team konnte immer wieder spektakulär punkten und 10:7 in Führung gehen. Die Finnen kamen zwar wieder heran, vermochten aber nicht auszugleichen. Als Österreich von 18:16 auf 20:16 erhöhte, war der dritte Satz vorentschieden. Mit 25:21 stellte das Team von Headcoach Radovan Gacic auf 2:1. Die Anfangsphase des vierten Durchgangs gehörte den Finnen. Sie setzten sich mit vier Punkten ab. Die Gastgeber zeigten sich aber unbeeindruckt, blieben fokussiert, zu Satzmitte war der Ausgleich geschafft (13:13). Der Durchgang stand nun auf der Kippe, kein Team gab einen Ball verloren. Die Finnen konnten immer wieder vorlegen, die Österreicher nachziehen. Wie im zweiten Durchgang ging es so bis zum 23:23. Diesmal hatten aber die Gäste das glücklichere Ende auf ihrer Seite, machten die nächsten zwei Punkte zum Ausgleich.

Im Tie-Break konnte die ÖVV-Auswahl 8:6 in Führung gehen, musste aber postwendend den Ausgleich hinnehmen. Wenig später stellten die Finnen von 11:11 auf 13:11 und ließen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen. Sie verwerteten ihren zweiten Match Ball zum 15:13 und dürfen bereits für die EuroVolley in einem Jahr planen.

FOTO © Carina Müller

FOTO © Carina Müller

Topscorer waren Niklas Kronthaler 17, Niklas Etlinger 16, Mathäus Jurkovics 15 und Clemens Ecker 14 bzw. Aaro Nikula 17, Niko Suihkonen 14 und Severi Savonsalmi 12. Die Matchstats aus Sicht von Österreich: Angriffspunkte 62 zu 54 (Quote: 44% zu 44%), Asse 5 zu 2, Blocks 11 zu 14, Punkte durch gegnerische Fehler 28 zu 39 und Annahme 54% zu 53%. Spieldauer 131 Minuten.

Das EM-Ticket lösen neben den sieben Gruppensiegern auch die vier od. fünf besten -zweiten. Vier oder fünf deshalb, da noch nicht feststeht, ob ein russisches Team an der Endrunde teilnehmen darf. Die Entscheidung fällt erst Mitte September. Die CEV EuroVolley 2023 findet mit 24 Mannschaften in Bulgarien, Italien, Nordmazedonien und Israel statt.

Stimmen

ÖVV-Kapitän Peter Wohlfahrtstätter: „Die Stimmung in der Halle war super, jeder von uns hat 100 Prozent gegeben. Im Endeffekt hat es aber wieder nicht gereicht. Das ist natürlich bitter. Jetzt geht es darum, das letzte Spiel zu gewinnen, um die Quali mit einem positiven Erlebnis abzuschließen.“

ÖVV-Teamchef Radovan Gacic: „Es war heute unser bestes von den drei Spielen. Nach einem schlechten Start, haben wir den Rhythmus gefunden. Satz zwei und drei waren gut, auch den vierten hätten wir gewinnen können. Im Tie-Break entscheidet dann oft ein Punkt.“

ÖVV-Sportdirektor Gottfried Rath-Zobernig: „Das war es für uns. Die EM wird ohne Österreich stattfinden. Gratulation an die Finnen, sie sind dabei. Wir haben uns von Spiel zu Spiel gesteigert, aber heute wieder nicht gewonnen. Jetzt heißt es, sich in einer Woche in Lettland mit Anstand zu verabschieden.“

CEV EuroVolley 2023 Men Qualifiers

Spielplan AUT, Pool B

alle Gruppen, Spiele und Tabellen

Info

  • Europameisterschaft August/September 2023 mit 24 Teams
  • Die sieben Gruppensieger und die vier od. fünf besten -zweiten lösen das EM-Ticket
  • qualifizierte Teams: vier Gastgeber (Bulgarien, Israel, Italien, Nordmazedonien) und der ursprüngliche Co-Host Ukraine sowie acht Teams von der EM 2021

ÖVV-Kader

Michael Czerwinski (07.03.2003) – Diagonalangriff (Club 2022/23: VCA Amstetten NÖ)
Clemens Ecker (25.12.2000) – Diagonalangriff (Club 2022/23: offen)
Niklas Etlinger (03.08.1999) – Außenangriff (Club 2022/23: UVC McDonald’s Ried)
Nicolai Grabmüller (18.04.1996) – Mittelblock (Club 2022/23: HYPO TIROL Volleyballteam)
Mathäus Jurkovics (27.04.1998) – Mittelblock (Club 2022/23: Paris Volley/FRA)
Arwin Kopschar (09.04.1999) – Außen-/Diagonalangriff (Club 2022/23: SK Zadruga Aich/Dob)
Noel Krassnig (30.09.2002) – Außen-/Diagonalangriff (Club 2022/23: SK Zadruga Aich/Dob)
Johannes Kratz (06.03.1996) – Außenangriff (Club 2022/23: SK Zadruga Aich/Dob)
Philipp Kroiss (02.03.1988) – Libero (Club 2022/23: Cambrai Volley/FRA)
Niklas Kronthaler (14.05.1994) – Außenangriff (Club 2022/23: HYPO TIROL Volleyballteam)
Kurt Nusterer (13.12.2002) – Mittelblock (Club 2022/23: Hawaii College/USA)
Maximilian Thaller (13.12.1993) – Zuspiel (Club 2022/23: offen)
Alexander  Tusch  (19.11.1992) – Zuspiel (Club 2022/23: Hebar Pazardzhik/BUL)
Peter Wohlfahrtstätter (10.03.1989) – Mittelblock (Club 2022/23: SL Benfica/POR)

ÖVV/SPORTLIVE