ÖVV-Herren verlieren EM-Auftakt gegen Top-Team Belgien

  • 13. September 2019

Österreichs Volleyball-Nationalmannschaft der Herren hat ihr CEV EuroVolley 2019-Auftaktspiel gegen Gastgeber Belgien verloren. Die Auswahl von Teamchef Michael Warm musste sich Freitagabend im Palais 12 in Brüssel dem Vierten der vergangenen Europameisterschaft und Siebenten der letzten WM 0:3 (17:25, 23:25, 17:25) geschlagen geben.

Österreich begann mit Kapitän Peter Wohlfahrtstätter, Aufspieler Max Thaller, Alex Berger, Thomas Zass, Nicolai Grabmüller, Toni Menner und Libero Philipp Kroiss. Die turniererprobten Belgier (8 WM- und 15 EM-Teilnahmen) fanden besser ins Spiel, profitierten auch von einigen Servicefehlern der ÖVV-Spieler. So setzte sich der Favorit und Medaillenkandidat, der sehr stabil auftrat, am Block klare Vorteile hatte, früh ab und dominierte Satz eins klar.

Auch Durchgang zwei begann für Rotweißrot gar nicht wunschgemäß, Belgien konnte 4:0 in Führung gehen. In Folge stabilisierte sich allerdings die österreichische Annahme und auch die Angriffseffizienz wurde in die Höhe geschraubt. Das Spiel war auf einem guten Niveau angekommen. Berger und Co. kämpften sich zunächst immer wieder auf einen Punkt heran (u.a. 17:18). Ein Annahme-Fehler der Belgier nach Grabmüller-Service brachte sogar den erstmaligen Ausgleich (21:21). In der Entscheidung waren die Gastgeber allerdings abgebrühter und verwerteten ihren zweiten Satzball zur 2:0-Führung. Besonders bitter: Mitte des Durchgangs unterlief den Schiedsrichtern ein Zählfehler zu Ungunsten Österreichs. ÖVV-Sportdirektor Gottfried Rath: „Es wurde zu Gunsten der Belgier falsch gezählt (Anm. 11:8 statt 10:8), alle in der Halle haben das gesehen!“ Dennoch wird der Protest des ÖVV von der CEV nicht weiter behandelt, weil das Spiel nicht wiederholt werden würde.

Der dritte Satz war ein Spiegelbild des ersten. Wieder konnte sich Belgien früh absetzen und Österreich musste einem Rückstand hinterherlaufen. Die Hausherren ließen sich die Butter nicht mehr vom Brot nehmen, zogen gegen nun wieder fehleranfälligere ÖVV-Herren ihr schnelles Spiel gnadenlos durch. Nach einem weiteren Servicefehler hieß es 25:17 und 3:0 für Belgien.

Topscorer waren Thomas Zass, Alex Berger (je 11) und Anton Menner (7) bzw. Hendrik Tuerlinckx (11), Arno van de Velde (10) und Sam Deroo (9). Stats: Asse 2:2, Angriffspunkte 35:40, Blockpunkte 1:7, Eigenfehler 26:19.

Am Samstag trifft das ÖVV-Team auf die Slowakei, die Spanien mit 3:2 (25:23, 25:23, 20:25, 16:25, 18:16) in die Knie zwingen konnte. Spielbeginn im Palais 12 ist wieder 20.30 Uhr (live in ORF Sport+).

Stimmen (ORF Sport+)

ÖVV-Teamchef Michael Warm: „Wir sind schwer ins Spiel gekommen, waren nervös. Im zweiten Satz war unser Spiel okay,  da ist auch das Service besser gegangen. Unterm Strich kann man sagen, dass wir nach eineinhalb Sätzen ins Turnier reingekommen sind. Im zweiten Durchgang waren wir lang dabei, aber uns ging es ein bisschen zu schnell. Wir hatten gehofft, dass wir sie mit Druck am Anfang nervös machen können. Man darf aber nicht vergessen, dass sie zuletzt im Halbfinale waren. Unser Risiko am Anfang ist leider nicht aufgegangen. Morgen stehen die Chancen 60:40 für die Slowakei. Dass sie heute fünf Sätzen gespielt haben, war für sie hart, aber dabei konnten sie sich auch an die Halle gewöhnen. Wir müssen morgen jedenfalls konzentriert ins Spiel gehen!“

ÖVV-Außenangreifer Toni Menner: „Ich glaube, es war nicht die Nervosität. Unsere Brechstangentaktik ist nicht aufgegangen: mit 20 Servicefehlern in drei Sätzen haben wir ihnen fast einen Satz geschenkt. Vielleicht haben wir uns heute zu viel erwartet. Im zweiten Satz haben wir aber so gespielt, wie wir es gewöhnt sind. So kann man auch gegen solche Teams Sätze holen. Das Service war heute das entscheidende Element. Leider sind wir aber immer mit 3, 4 Punkten Rückstand in die Sätze gestartet, da ist dann die Schulter beim Aufschlag auch nicht mehr locker.“

ÖVV-Aufspieler Max Thaller: „Sie haben uns mit dem schnellen Spiel überrumpelt. In Block-Defense waren sie klar stärker. Dann muss man versuchen, über den einfachen Weg, übers Service Druck zu machen, was uns nicht geglückt ist. Im zweiten Satz hat man gesehen, was möglich ist. Gut war heute unser Sideout. Mit 55 Prozent Sideout ein Spiel so zu verlieren, kommt auch nicht so oft vor. Jedenfalls kann unser Service morgen nicht schlechter werden…“

Belgiens Zuspieler Stijn D’Hulst Zuspieler: „Es war nicht so einfach. Im 2. Satz hatten wir Probleme. Wir sind froh über den Sieg. Die Fans haben uns einen Boost gegeben.“

Die EM-Gruppenspiele des ÖVV-Nationalteams (Pool B)

13.09.: Österreich vs. Belgien 0:3 (17:25, 23:25, 17:25)
14.09., 20.30 Uhr: Österreich vs. Slowakei (Palais 12 Brüssel)
16.09., 17.30 Uhr: Österreich vs. Deutschland (Lotto Arena Antwerpen)
17.09., 17.30 Uhr: Österreich vs. Spanien (Lotto Arena Antwerpen)
19.09., 20.30 Uhr: Österreich vs. Serbien (Lotto Arena Antwerpen)

alle Spiele live in ORF Sport+

Palais 12 Brüssel: im Heysel Exhibition Park, eröffnet 1989, renoviert 2013 (max. Kapazität 15.000 Besucher)

Lotto Arena Antwerpen: eröffnet 2007 (max. Kapazität 5.200 Besucher)

Unsere weiteren EuroVolley-Gegner

Slowakei

  • 0 WM-Teilnahmen
  • 9 EM-Teilnahmen (5. Platz 2011)
  • 0 Olympia-Teilnahmen

ÖVV-Teamchef Warm: „Gegen sie haben wir schon mehrmals gespielt, auch wichtige Duelle gewonnen. Die Slowakei hat wie Belgien ein spielstarkes Team. Man darf sie nicht ins Spiel kommen lassen, muss voll draufgehen. Das Match könnte vorentscheidend sein.“

Deutschland

  • 6 WM-Teilnahmen (3. Platz 2014)
  • 16 EM-Teilnahmen (2. Platz 2017)
  • 3 Olympia-Teilnahmen (5. Platz 2012)

ÖVV-Teamchef Warm: „Sie haben die Nations League 2019 genutzt, um auch junge Spieler an das Top-Niveau heranzuführen. U.a. konnten sich Mittelblocker Anton Brehme und Diagonalangreifer Linus Weber ins Rampenlicht spielen. Für die EM ist auch Superstar Georg Grozer wieder fit. Für mich ist Deutschland ein Kandidat für ganz oben.“

Spanien

  • 3 WM-Teilnahmen (8. Platz 1998)
  • 9 EM-Teilnahmen (1. Platz 2007)
  • 2 Olympia-Teilnahmen (8. Platz 1992)

ÖVV-Teamchef Warm: „Ein Team – ähnlich wie unser EM-Quali-Gegner Portugal – das wenige Fehler macht. Man muss sie unter Druck setzen, dominant auftreten. Herausheben aus einem starken Kollektiv kann man Diagonalangreifer Andres Villena!“

Serbien

  • 10 WM-Teilnahmen (2. Platz 1998, 3. Platz 2010)
  • 26 EM-Teilnahmen (Europameister 2001 und 2011 in Wien)
  • 2 Olympia-Teilnahmen (Olympiasieger 2000)

ÖVV-Teamchef Warm: „Eine ganz große Volleyball-Nation, allerdings gab es zuletzt im Team einen Umbruch. In der Olympia-Qualifikation kassierten die Serben eine glatte Niederlage gegen Italien. Man wird sehen, welches Gesicht sie bei der EM zeigen. Fest steht, Serbien kann an einem guten Tag jedes Team schlagen. Ein zentraler Spieler ist Uros Kovacevic.“

ÖVV-Teamkader

BERGER Alexander (Oberösterreich) Außenangriff/Annahme
GRABMÜLLER Nicolai (Salzburg) Mittelblock
IBRAHIMOVIC Edin (Wien) Außenangriff/Annahme
JURKOVICS Mathäus (Niederösterreich) Mittelblock
KROISS Philipp (Oberösterreich) Libero
KRONTHALER Niklas (Tirol) Außenangriff/Annahme
LANDFAHRER Maximilian (Steiermark) Außenangriff/Annahme
MENNER Anton (Steiermark) Außenangriff/Annahme
RINGSEIS Florian (Wien) Libero
THALLER Max (Steiermark) Zuspiel
TRÖTHANN Thomas (Wien) Außenangriff/Annahme
TUSCH Alexander (Tirol) Zuspiel
WOHLFAHRTSTÄTTER Peter (Tirol) Mittelblock
ZASS Thomas (Tirol) Diagonal

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