ÖVV fordert von Trainern Leumundszeugnis

  • 19. Mai 2017

Ein Wiener Volleyball-Jugendtrainer wurde am Donnerstag wegen des Verdachts des mehrfachen sexuellen Missbrauchs, der Herstellung von Kinderpornografie und des Missbrauchs eines Autoritätsverhältnisses festgenommen. Der Mann befindet sich in Untersuchungshaft. Er soll mindestens fünf Schützlinge missbraucht haben. ÖVV-Präsident Peter Kleinmann zeigt sich zutiefst erschüttert.

„Ich bin geschockt. Für eine solche Tat gibt es keine Entschuldigung oder Rechtfertigung. Wenn ein Mensch so etwas tut, ist er krank und hat in unserer Gesellschaft nichts verloren. Ich bin seit 55 Jahren im Volleyballsport tätig und es ist das erste Mal, dass ein derartiger Missbrauch Realität wird. Wir werden alles dafür tun, um solch schreckliche Taten in Zukunft zu verhindern“, erklärt Kleinmann.

Der ÖVV hat in einer Vorstandssitzung am Freitag beschlossen, seinen Vereinen zu empfehlen, von Nachwuchstrainern ein Leumundszeugnis zu fordern. „Das ist das Mindeste, was man machen kann“, so Kleinmann. Man müsse die Betreuer aber zugleich vor einer Pauschalverurteilung schützen. „Studien belegen eindeutig, dass es im Sport zu nicht mehr Missbrauchsfällen kommt, als in den anderen Gesellschaftsbereichen.“

Für den Verdächtigen gilt die Unschuldsvermutung. – ÖVV/HAC