ÖVV-Damen müssen sich in EM-Quali Slowenien in fünf Sätzen beugen
Österreichs Volleyball-Nationalteam der Frauen musste sich in seinem zweiten Qualifikationsspiel zur CEV EuroVolley 2023 Slowenien nach hartem Kampf geschlagen geben, verlor Mittwochabend im Raiffeisen Sportpark Graz 2:3 (17:25, 25:14, 20:25, 29:27, 9:15), verzeichnete aber den ersten Punktgewinn. Viele ÖVV-Spielerinnen hatten nach dem Hinspiel in Maribor (0:3) mit einer Magen-Darm-Erkrankung schwer zu kämpfen. Bereits am kommenden Sonntag wartet auf die Auswahl von Headcoach Roland Schwab das schwierige Auswärtsmatch in Baku gegen Aserbaidschan, das nach zwei 3:0-Siegen gegen Georgien den Pool D anführt.
Die Sloweninnen erwischten den besseren Start (5:2), Rotweißrot blieb aber zunächst dran, konnte auch einen 5-Punkte-Rückstand beinahe wettmachen (15:16). Dann übernahmen aber wieder die Gäste das Kommando und machten Satz eins souverän zu. Bei den Österreicherinnen fehlte es im Angriff an Durchschlagskraft.
Im zweiten Durchgang zeichnete sich ein völlig anderes Bild. Das ÖVV-Team trat vor rund 800 Fans nun kompakter und mutiger auf, setzte sich Punkt für Punkt ab, konnte 16:4 in Führung gehen. Die Sloweninnen agierten in dieser Phase nicht mehr so solide wie zu Beginn. Nach 46 Minuten war der erste österreichische Satzgewinn in dieser Qualifikation eingefahren.
Die Sloweninnen zeigten sich allerdings unbeeindruckt, machten in Durchgang drei die ersten vier Punkte. Die Gastgeberinnen kamen noch einmal heran (9:10), sahen sich allerdings wenig später mit fünf Punkten im Hintertreffen. Slowenien hatte seine Annahme-Stabilität und Angriffs-Qualität wiedergefunden, ging nach 71 Minuten 2:1 in Führung. Auch im vierten Satz diktierten die Gäste zunächst das Geschehen, setzten sich mit fünf Punkten ab. Rotweißrot kämpfte sich diesmal allerdings zurück, konnte 13:12 in Führung gehen. Kurz darauf stellte Slowenien mit einem 5:0-Lauf auf 20:16, aber wieder gelang der ÖVV-Auswahl der Ausgleich (21:21). Was folgte war Dramatik pur: Österreich wehrte zwei Matchbälle ab und kämpfte sich mit 29:27 in einen fünften Satz. In diesem konnte sich Slowenien mit vier Punkten in Folge zum 9:5 den entscheidenden Vorteil verschaffen. Nach über zwei Stunden verwerteten die Gäste ihren dritten Matchball.
Topscorerinnen waren Anamarija Galic 21, Monika Chrtianska 14 und Aida Mehic 13 bzw. Eva Zatkovic 20, Lorena Lorber-Fijok 14 und Mija Šiftar 10. Die Match Stats aus Sicht der Österreicherinnen: Angriffspunkte 48 zu 61 (Quote 34% zu 37%), Asse 7 zu 8, Blocks 11 zu 11 und Punkte durch gegnerische Fehler 33 zu 26.
Die CEV EuroVolley 2023 findet in einem Jahr mit 24 Teams in Belgien, Italien, Estland und Deutschland statt. Bereits fix dabei sind neben den vier Gastgebern acht Teams von der Europameisterschaft 2021. Die Qualifikation wird in sechs Gruppen gespielt. Alle Poolersten und -zweiten lösen das EM-Ticket.
Stimmen von ORF SPORT +
ÖVV-Teamchef Roland Schwab: „Die Umstände waren schwierig. Zuspielerin Dana Schmit konnte nicht beginnen, das war ein harter Schlag fürs Team. Sie hat sich dann aber hineingehaut und, obwohl es für sie nicht einfach war, ein super Spiel abgeliefert. Wie Dana sind auch Nikolina Maros, Aida Mehic, Anna Oberhauser und Tamina Huber die vergangenen zwei Tage im Bett gelegen. Trotzdem waren wir so knapp dran. Es war eine Steigerung zum ersten Spiel da, wir haben zwei Sätze gewonnen, aber ich möchte natürlich drei gewinnen. Der Punkt hält uns im Rennen, in Aserbaidschan muss ein Sieg her.“
ÖVV-Mittelblockerin Nina Nesimovic: „Wir wollten hier ein sehr gutes Spiel zeigen, das ist uns auch phasenweise gelungen. Leider konnten wir die Partie im fünften Satz nicht zumachen. Es hat ein bisschen am Service gehapert, da konnten wir nicht genug Druck aufbauen und so nicht die entscheidenden Punkte machen. Das ist natürlich bitter, denn daheim will man immer gewinnen – besonders wenn man es in einen fünften Satz schafft. Das tut schon weh.“
ÖVV-Libera Anna Oberhauser: „Es war aufgrund der vergangenen Tage nicht ganz einfach. Wir haben leider etwas Falsches gegessen und sind nicht topfit ins Spiel gegangen. Nichtsdestotrotz haben wir uns super ins Match gekämpft und phasenweise richtig gutes Volleyball gezeigt. Schade, dass wir es dann im fünften Satz nicht zumachen konnten. Wir werden jetzt gut regenerieren, die Reise nach Aserbaidschan antreten und hoffen, dass wir gegen diese Top-Mannschaft punkten können.“
ÖVV-Kapitänin Nikolina Maros: „Es war hart, so viele Spielerinnen waren krank – eigentlich die meisten von der Stammsechs – aber was will man dagegen tun. Wenn wir uns ohne irgendwelche Krankheiten vorbereiten können, läuft es in den kommenden Spielen sicher noch besser.“
weitere Stimmen
Sloweniens Headcoach Marco Bonitta: „Mir war klar, dass es ein anderes Spiel wird als daheim beim 3:0. Wir sind am Ende des vierten Satzes nervös geworden und es sind einige Fehler passiert. Im Tie-Break haben es meine Spielerinnen aber wieder sehr gut gemacht. Wir freuen uns über diesen zweiten Sieg.“
Lorena Lorber-Fijok: „Wir sind gut gestartet, im zweiten Satz hatten wir aber einen Einbruch. Danach konnten wir wieder mehr Energie aufs Feld bringen. Im vierten Satz hat unsere Leistung erneut nachgelassen. Wir hatten am Block und in der Verteidigung unsere Schwierigkeiten. Am Ende haben wir gewonnen und nur das zählt.“
Hier geht es zur Matchinfo und zu den Fotos
CEV EuroVolley 2023 Women Qualifiers
Ergebnisse AUT Pool D
20.08.: Slowenien vs. Österreich 3:0 (25:21, 25:12, 28:26)
Sportna Dvorana Ljudski Vrt Maribor
24.08.: Österreich vs. Slowenien 2:3 (17:25, 25:14, 20:25, 29:27, 9:15)
Raiffeisen Sportpark Graz
weiterer Spielplan AUT
28.08., 16:00: Aserbaidschan vs. Österreich (ab 15.55 Uhr LIVE in der ORF-TVthek, ab 17.00 Uhr LIVE in ORF SPORT +)
Sarhadchi Sport Olympic Center Baku
03.09., 17:00: Georgien vs. Österreich (ab 16:55 Uhr LIVE in ORF SPORT +)
New Volleyball Arena Tbilisi
07.09., 20:20: Österreich vs. Georgien (ab 20:15 Uhr LIVE in ORF SPORT +)
SMNS Kleinmünchen Linz – zum Ticket-Vorverkauf
10.09., 20:20: Österreich vs. Aserbaidschan (ab 20:15 Uhr LIVE in ORF SPORT +)
Multiversum Schwechat – zum Ticket-Vorverkauf
Info
- Europameisterschaft August/September 2023 mit 24 Teams
- Die sechs Quali-Gruppensieger und -zweiten lösen das EM-Ticket
- qualifizierte Teams: vier Gastgeber (Belgien, Italien, Estland, Deutschland) und acht Teams von der EM 2021
ÖVV-Kader
1 Nicole Holzinger (23.08.05) | Heimatbundesland KTN | Position: Zuspiel | Verein: ATSC Wildcats Klagenfurt
3 Tamina Huber (05.03.1994) | NÖ| Libera | offen
6 Aida Mehic (27.03.2001) | NÖ | Mittelblock | Mladost Zagreb (CRO)
9 Saskia Trathnigg (21.09.2001) | OÖ | Außenangriff | STEELVOLLEYS Linz-Steg
11 Monika Chrtianska (18.11.1996) | T | Außenangriff | Charleroi Volley (BEL)
12 Victoria Deisl (13.11.1999) | SBG | Zuspiel | VK Dukla Liberec (CZE)
14 Kora Schaberl (03.10.1998) | STMK | Diagonalangriff | OCISA Haro Rioja Voley (ESP)
15 Nikolina Maros (05.08.1997) | T | Außenangriff | SC Münster (GER)
16 Anamarija Galic (07.01.2001) | T | Diagonalangriff | Wealth Planet Perugia (ITA)
17 Dana Schmit (20.07.1997) |W | Zuspiel | ASPTT Mulhouse (FRA)
18 Nina Nesimovic (08.11.1996) | STMK | Mittelblock | Bahcelievler Belediyespor (TUR)
19 Anna Oberhauser (19.08.1998) | V | Libera | UVC Holding Graz
23 Bojana Ubiparip (24.07.02) | SBG | Mittelblock | STEELVOLLEYS Linz-Steg
27 Linda Peischl (05.06.1996) | B | Mittelblock | UVC Holding Graz
ÖVV/SPORTLIVE