ÖVV-Damen lösen trotz Niederlage Final-Four-Ticket
Österreichs Volleyball-Nationalteam der Damen musste sich in seinem fünften CEV Silver European League-Match erstmals geschlagen geben, verlor in der hervorragend besuchten Sporthalle Enns gegen die albanische Auswahl 2:3 (25:21, 25:22, 19:25, 16:25, 11:15). Auswärts hatte sich Rotweißrot noch in drei Sätzen durchsetzen können. Trotz der Niederlage führen die ÖVV-Damen den Pool B weiter an und haben auch bereits das Final-Four-Ticket in der Tasche. Ihr letztes Gruppenspiel bestreiten die Österreicherinnen am kommenden Mittwoch auswärts gegen Israel.
Nach einem ausgeglichenen Beginn konnten sich die ÖVV-Damen von 8:8 auf 13:8 absetzen. Damit war im ersten Satz allerdings noch keine Vorentscheidung gefallen. Denn Albanien kam dank einer starken Verteidigungsleistung noch einmal auf einen Punkt heran. Schließlich waren es aber doch die Gastgeberinnen, die mit 25:21 auf 1:0 stellen konnten. Vor allem im Angriff waren die Österreicherinnen (17:8 Punkte) überlegen. Sie begingen allerdings auch wesentlich mehr Fehler (11:4).
Satz zwei war lange ein Kopf-an-Kopf-Rennen. Mal führte die eine, mal die andere Mannschaft. Bei 17:17 konnte sich Österreich schließlich doch absetzen, zog auf 21:17 davon, wobei die Gäste mit einem Aufstellungsfehler auch etwas mithalfen. Mit 25:22 ging auch dieser Durchgang an die ÖVV-Damen. Zwar gelangen den Österreicherinnen im zweiten Satz nicht mehr so viele Angriffspunkte (12:17), dafür hatte man am Block (4:1) die Nase vorne und senkte die Eigenfehlerquote (1:6).
Im dritten Satz erwischten die Albanerinnen den besseren Start und konnten sich mit vier Punkten absetzen (10:6). Die Österreicherinnen gaben zwar prompt die Antwort (12:12), gerieten aber sofort wieder in Rückstand (13:16). Davon erholte sich die Auswahl von Trainerin Svetlana Ilic nicht mehr. Mit 19:25 gab sie den Satz ab. Und die Gäste blieben am Drücker, zogen im vierten Durchgang auf 13:8 davon. Ilic nahm ihr zweites Timeout, versuchte ihre verunsicherten Spielerinnen aufzurütteln, allein es half nichts. Der Rückstand wurde sogar noch größer. Mit 16:25 ging auch Durchgang vier klar verloren.
Srna Markovic und Co. mobilisierten noch einmal alle Kräfte, gingen im Tie-Break auch 5:1 in Führung. Aber die Albanerinnen ließen sich nicht beirren, machten den Rückstand wett und übernahmen wieder das Kommando. Bei 11:8 war die Vorentscheidung gefallen. Nach 118 Minuten verwertete Albanien den ersten Matchball zum 15:11 und 3:2-Auswärtserfolg.
Topscorerinnen waren für Österreich Katharina Holzer, Monika Chrtianska (je 18 Punkte) und Srna Markovic (16). Überragende Spielerin bei den Gästen war Erblira Bici mit 32 Punkten. Die Statistik aus ÖVV-Sicht: Angriffspunkte 51:62, Blockpunkte 13:8, Asse 6:6, Eigenfehler 32:26.
Das Final Four geht am 16./17. Juni in Nyköping in Szene. Gastgeber Schweden ist fix qualifiziert.
Die Stimmen von ORF Sport+
Sophie Wallner, Libera Österreich: „Wir müssen uns da noch die Statistik anschauen. Die Nummer eins der Albanerinnen, Erblira Bici, war sehr gut, wir hätten sie mehr entschärfen müssen. Das hat aber heute mehr an uns gelegen, wir haben nicht so gut verteidigt, nicht so gut geblockt und waren im Angriff nicht so effektiv. Die Stamm-Formation ist bei uns noch relativ gleich, da gibt es noch nicht so viele Wechselmöglichkeiten, weil wir noch eine junge Mannschaft sind. Aber heute haben wir die taktischen Vorgaben nicht so umgesetzt.“
Srna Markovic, Österreich: „Man merkt, dass das Team müde ist von den vielen Reisen. Wir haben nicht unsere Top-Leistung bringen können. Vor Israel haben wir jetzt einen Tag zum Erholen. Wir brauchen diesen Sieg, um Gruppenerster zu werden. Unser Traum ist es, das Final Four zu gewinnen, nicht bloß dabeizusein.“
Svetlana Ilic, Trainerin Österreich: „Es war ein gutes Spiel, aber wir haben die Konzentration verloren. Albanien ist ein starkes Team, man kann es aber stoppen, so wie wir es in den ersten beiden Sätzen gemacht haben. Im 5. Satz hatten wir Chancen zurückzukommen. Albanien hat unser Spiel besser gelesen als im ersten Duell. Für Israel müssen wir gut regenerieren. Ich bin zuversichtlich, dass wir dann wieder gewinnen können.“
Gottfried Rath, ÖVV-Sportdirektor: „Dieses Spiel hat unserem jungen Team viel abverlangt. Kompliment an Albanien. Sie haben uns den Nerv mit ihrer guten Defense gezogen. Ab dem dritten Satz hat man auch gemerkt, dass wir athletisch sehr zu kämpfen hatten. Dass wir trotz der Niederlage das Final-Four-Ticket lösen konnten, freut uns natürlich sehr! Ein historischer Tag für Österreichs Damen-Volleyball!“
Arjola Prenga, Kapitänin Albanien: „Wir sind sehr, sehr zufriedne mit diesem Sieg über Österreich. Wir wissen, dass Österreich ein starkes Team hat. Nach der Heimniederlage gegen Österreich war es für uns heute wichtig, auswärts zu gewinnen. Ich möchte jeder Spielerin unseres Team zur heutige Leistung gratulieren!“
2018 CEV Silver European League Women
Pool B (Österreich)
Spielplan
19.05.: Österreich – Israel 3:1 (Klagenfurt, Sportpark)
20.05.: Georgien – Albanien 0:3
23.05.: Albanien – Österreich 0:3
23.05.: Israel – Georgien 3:1
26.05.: Georgien – Österreich 0:3
26.05.: Israel – Albanien 0:3
30.05.: Albanien – Israel 3:1
30.05.: Österreich – Georgien 3:1 (Amstetten, Johann-Pölz-Halle)
02.06.: Österreich – Albanien (Enns, Sporthalle) 2:3
02.06.: Georgien – Israel 3:0
06.06., 17.00: Albanien – Georgien
06.06., 18.00: Israel – Österreich
Tabelle
1. Österreich 5 4 1 13
2. Albanien 5 4 1 11
3. Georgien 5 1 4 3
4. Israel 5 1 4 3
Pool A
Tabelle
1. Schweden 5 4 1 12
2. Estland 4 3 1 8
3. Schweiz 4 2 2 7
4. Kosovo 5 0 5 0
ÖVV-Teamkader Damen
BAJDE Anna Maria (08.12.1994) Hermes Volley Oostende/BEL – Zuspiel
CHRTIANSKA Monika (18.11.1996) VBC Galina/LIE/SUI – Angriff
DEISL Victoria (13.11.1999) PSVBG Salzburg – Zuspiel
DUMPHART Eva (14.07.1991) UVC Holding Graz – Block
DUVNJAK Andrea (21.05.2001) ASKÖ Linz-Steg – Block
EPURE Maria Alexandra (15.07.2000) SG Kelag Wildcats Klagenfurt – Libera
HOLZER Katharina (29.06.1998) VfB Suhl/GER – Angriff
MARKOVIC Srna (06.06.1996) Battistelli S.G. Marignano/ITA – Angriff
MAROS Nikolina (08.05.1997) ASKÖ Linz-Steg – Diagonal
MÜLLER Sabrina (01.03.1993) Avarca de Menorca/ESP – Block
NESIMOVIC Nina (08.11.1996) UVC Holding Graz – Block
OIWOH Noemi Laureen (28.05.2001) SG Kelag Wildcats Klagenfurt – Block
PEISCHL Linda (05.06.1996) UVC Holding Graz – Block
SCHMIT Dana (20.07.1997) NAWARO Straubing/GER – Zuspiel
TEUFL Patricia (15.10.1991) ASKÖ Linz-Steg – Angriff
WALLNER Sophie (17.01.1989) SG Kelag Wildcats Klagenfurt – Libera
(sportlive.at)