Österreichs Volleyball auf Gold-Mission – Europacup-Sieger und Champions League-Stars präsentieren sich Heimpublikum

  • 2. Mai 2018

Die besten Volleyball-Spielerinnen und -Spieler Österreichs sorgen in diesen Wochen international für Furore, schafften es ins große Rampenlicht – ab Mai sind die ÖVV-Superstars Paul Buchegger, Alex Berger, Peter Wohlfahrtstätter und Srna Markovic auch zu Hause in der 2018 CEV Volleyball Silver European League auf Länderspiel-Tour!

Die Fans der rotweißroten Volleyball-Nationalteams werden voll auf ihre Kosten kommen. Schließlich stehen in der 2018 CEV Volleyball Silver European League drei Doppelveranstaltungen auf dem Programm, bei denen man den heimischen Top-Spielerinnen und -Spielern auf die Finger schauen kann.

Das große Ziel beider ÖVV-Teams in diesem Bewerb sind Medaillen. Die Herren haben schon vor zwei Jahren Bronze gewonnen, für die Damen wäre es eine Premiere. ORF Sport+ überträgt alle Spiele live!

Das macht Gusto auf die Nationalteam-Saison

Österreichs Volleyball sorgt heuer laufend für positive Schlagzeilen: Sensationell erfolgreiche LegionärInnen, dramatische Finalspiele, ausverkaufte Hallen in den heimischen Finalserien. Vor allem Italien erwies sich in dieser Saison als besonders guter Boden für unsere Legionäre. Paul Buchegger heuerte vergangenen Sommer bei Bunge Ravenna an. Und der erst 22-jährige Oberösterreicher überzeugte auf Anhieb: Als zweitbester Scorer des SuperLega-Grunddurchgangs führte er sum Viertelfinale.

Buchegger: Europacupsieger im ÖVV-Dress

Für große Schlagzeilen sorgte Buchegger mit dem Triumph im CEV Challenge Cup. Der Diagonalangreifer kürte sich zum erst zweiten Volleyball-Europapokal-Sieger aus Österreich nach Robert Czedula. Und er hatte maßgeblichen Anteil am Erfolg. Denn der ÖVV-Shootingstar erzielte auf dem Weg zu Ravennas Titel sagenhafte 203 Punkte und wurde überlegen Topscorer des Bewerbs. Im Final-Rückspiel verwandelten 12.000 Piräus-Fans das Peace & Friendship Stadium in einen Hexenkessel. Ein schier unbeschreibliches Erlebnis.

„Für mich war es das erste große Finale auf der internationalen Bühne. Einfach ein Traum“, erklärt der 2,04 Meter große Diagonalangreifer und ergänzt bescheiden: „Es war einfach eine gute Saison für mich. Es hat alles gepasst, der Wechsel zu Ravenna war toll, der Trainer hat mir die Chance und das Vertrauen zu spielen gegeben. Ich bin echt happy, dass die Saison für mich so gut gelaufen ist. Da steckt natürlich viel Training dahinter, es hat aber auch mit den Mitspielern alles gepasst. Wenn man sich wohlfühlt und Spaß an der Sache hat, geht einem auch alles viel leichter von der Hand. Dann spielt man einfach von selbst. Ich denke da nicht zu viel nach. Es ist heuer einfach alles super aufgegangen.“

Berger mit Perugia um Meister- und Champions League-Titel

Bucheggers oberösterreichischer Landsmann, Alexander Berger, hat – ehe er zum Nationalteam kommt – noch Großes vor. Mit Sir Safety Conad Perugia steht er nicht nur im SuperLega-Finale, sondern auch im CEV Champions League-Final4. Perugia konnte in dieser Saison bereits den Supercup und die Coppa Italia gewinnen. In der „Best-of-5“-Finalserie der berühmtesten Volleyball-Liga der Welt trifft man auf Cucine Lube Civitanova. In der Königsklasse fällt die Entscheidung am 12. und 13. Mai. Gegner Perugias ist Titelverteidiger und Gastgeber Zenit Kazan (RUS). Die beiden Teams waren einander bereits 2017 im Endspiel der Königsklasse gegenüber gestanden.

„Die Saison läuft bis jetzt einwandfrei. Jetzt gilt die volle Konzentration noch der Meisterschaft, aber natürlich wäre es das i-Tüpfelchen, wenn wir uns bei Kazan für die Final-Niederlage vor einem Jahr revanchieren könnten. Wir sind eine Klasse stärker geworden, Kazan hingegen auf den wichtigen Positionen so besetzt wie vor einem Jahr“, berichtet Berger, der den hervorragenden Saisonverlauf auf noch höhere Qualität des Kaders zurückführt.

Noch keinem Österreicher ist es bisher gelungen, sich in Italiens Top-Liga die Meisterkrone aufzusetzen. Auch in der Champions League wäre der Titel eine Premiere. Berger hat also zweimal die Chance, österreichische VolleyballGeschichte zu schreiben.

Gleich nach dem Champions League-Final4 geht es für den 29-Jährigen zum Nationalteam – keine Zeit für eine Verschnaufpause. „Wir haben im Vorjahr in der FIVB World League gezeigt, was wir können, u. a. den späteren VizeEuropameister Deutschland geschlagen. Jetzt wollen wir die Silver League gewinnen“, gibt Berger das nächste Ziel vor und blickt auch schon auf die EM-Qualifikation. „Sie ist natürlich ein Saison-Highlight.“

Auch Markovic glänzt in Italien

Überzeugende Vorstellungen zeigt auch Srna Markovic. Die 21-jährige Wienerin gewann in ihrer ersten Saison in Italien sogar einen Titel. Mit Battistelli S.G. Marignano sicherte sich Markovic die Coppa Italia der A2. Im Grunddurchgang der Meisterschaft erzielte Markovic 425 Punkte. Marignano steht bereits im Ligasemifinale. Dementsprechend viel Selbstvertrauen wird sie auf dem Weg ins Teamcamp im Gepäck haben.

„Es war immer mein Traum, in Italien zu spielen. Es passt hier wirklich: Marignano war noch nie so gut, wir sind das Überraschungsteam dieser Saison, der Cup-Sieg war eine Sensation und ich habe meinen Stammplatz! Ich denke, dass wir ins Finale einziehen und dann um den Aufstieg spielen können“, ist Markovic fürs Meisterschaftsfinish optimistisch.

Ob sie in der kommenden Saison noch für Marignano auflaufen wird? „Das ist noch völlig offen. Ich kann mir vorstellen, noch ein Jahr zu bleiben. Es ist ein toller Ort, ich fühle mich wohl hier. Aber genauso ist ein Wechsel möglich. Ich hoffe doch, dass man auf mich aufmerksam geworden ist!“

Bevor sie allerdings ihre zweite Saison in Italien in Angriff nehmen wird, will Markovic mit dem Nationalteam für Furore sorgen. „Es stehen schwierige Aufgaben an, aber ich denke, dass wir sie meistern können. Allen ist klar, dass wir wesentlich besser aufgestellt sind als noch vor ein paar Jahren. Die Strukturen stimmen, es wird sehr professionell gearbeitet. Das Trainerteam ist toll, die Vorbereitung intensiver und länger als früher. Es haben auch einige Spielerinnen den Sprung ins Ausland geschafft. Wir haben, denke ich, eine Chance, uns für die Europameisterschaft zu qualifizieren.“

Bevor es allerdings in der EM-Quali ernst wird, freut sich die 21-jährige Angreiferin schon sehr darauf, in der European Silver League in Klagenfurt, Amstetten und Enns auf Punktejagd zu gehen!

Wohlfahrtstätter Cupsieger bei den World League-Champions

Peter Wohlfahrtstätter ist im Land des World League-Champions in der Erfolgsspur. Der Tiroler gewann mit Tourcoing VB Lille Metropole sensationell das Finale des Coupe de France in Paris gegen Meister Chaumont Volley-Ball 52. Für Tourcoing war es der erste Titel. „Dieser Erfolg – an meinem Geburtstag – da hat alles zusammengepasst“, erinnert sich der ÖVV-Teamkapitän. An eine Niederlage habe er nie gedacht. „Wir waren alle in jeder Phase des Spiels davon überzeugt, dass wir gewinnen werden. Die Lautstärke in der Halle war ein Wahnsinn. 4000 Fans – Fanblöcke von beiden Klubs – wir haben da unten unser eigenes Wort nicht mehr verstanden.“

ÖVV-Teamchef Warm: „Spieler haben sich toll entwickelt!“

Aber nicht nur diese vier ÖVV-Aushängeschilder sorgten für positive Schlagzeile. Zahlreich waren auch die Erfolge anderer im Ausland engagierter Spielerinnen und Spieler. ÖVV-Teamchef Michael Warm erfüllt die Entwicklung der Spieler mit viel Stolz: „Man darf nicht vergessen, wo wir bei der Heim-EM 2011 gestanden sind. Peter Kleinmann und ich haben damals gesagt, die Europameisterschaft kann ein Impuls und Startschuss sein. Damals wurden wir auch von manchen belächelt. Kleinmann sollte man ein Denkmal setzen, dass er den Mut hatte, die EM zu holen. Denn die Spieler haben davon enorm profitiert, sich toll entwickelt, feiern im Ausland große Erfolge – bei weitem nicht nur Berger, Buchegger und Wohlfahrtstätter, sondern auch die anderen wie Florian Ringseis, finnischer Meister mit VaLePa und Champions League-Teilnehmer. Sie sind bei ihren Klubs Leistungsträger und viel im Einsatz. Hinzu kommen natürlich auch die Jungs, die in Österreich spielen wie Tröthann, Jurkovics und Michel. Sie haben in dieser Saison Titel gewonnen!“

ÖVV-Sportdirektor Rath: „Volleyball boomt!“

Kein Wunder also, dass ÖVV-Sportdirektor Gottfried Rath derzeit rundum zufrieden ist: „Volleyball boomt! Die Hallen sind voll, die LegionärInnen spielen toll. Davon werden auch unsere Nationalteams profitieren. Wir freuen uns schon darauf, dass wir den Fans unsere ÖVV-Stars im Rahmen der CEV European Silver League und der EM-Qualifikation in Österreich präsentieren dürfen. Unfassbar war heuer die Leistung von Paul Buchegger. Er ist sicher Europas Rookie of the Year!“

ÖVV-Team auf Gold-Mission

Die Nationalteam-Saison startet mit drei Doppelveranstaltungen der 2018 CEV Volleyball Silver European League in Klagenfurt, Amstetten und Enns. Die ÖVV-Herren konnten sich durch ihre starken World League-Leistungen – unvergesslich der Sieg der Österreicher beim tollen Heimturnier in der Linzer TipsArena über den späteren Vize-Europameister Deutschland – in der Weltrangliste um gleich 46 Plätze verbessern. Für Rotweißrot ging es bis auf Platz 48 nach oben.

Dementsprechend motiviert sind Buchegger und Co. für die European Silver League. Man will nicht nur, den stetigen Aufwärtstrend der vergangenen Saisonen fortzusetzen, sondern geht auch auf den Titel los! Die Mission: „Gold und Aufstieg in die Golden League!“

Voraussetzung dazu ist eine erfolgreiche Gruppenphase. Die Gegner im Pool A heißen Mazedonien, Lettland und Kosovo.

ÖVV-Teamchef Michael Warm: „Wir nehmen die Silver League mit dem Ziel in Angriff, sie auch zu gewinnen. Das wird natürlich nicht einfach. Man darf schließlich nicht vergessen, dass viele meiner Jungs extrem intensive und lange Saisonen hatten. Alex Berger kommt sogar direkt vom Champions League-Final Four zum Team. Solchen Spielern wird man auch Zeit zur Regeneration geben müssen. Wir werden daher jonglieren. Das ist eine Herausforderung, aber ich denke, wir sind stark genug.“

ÖVV-Damen wollen Gelegenheit beim Schopf packen

Auch die ÖVV-Damen haben sich in der Silver European League viel vorgenommen. Das sehr junge Team rund um seinen Star Srna Markovic bekommt es im Pool B mit Israel, Georgien und Albanien zu tun. Sowohl bei Damen als auch Herren wird die TitelEntscheidung in einem Final-Four fallen. Und dort will Trainerin Svetlana Ilic mit ihrem Team auch hin.

„Wir sind sehr glücklich, dass wir an der European Silver League teilnehmen können und der Verband hart dafür gearbeitet hat, uns alles dazu Nötige zu organisieren. Wir wollen uns natürlich gut präsentieren, vor allem bei unseren Heimspielen. Wenn sich die Chance auf eine Final Four-Teilnahme ergibt, wollen wir sie beim Schopf packen! Wichtig ist, dass nun mehrere unserer Spielerinnen im Ausland unter Vertrag stehen und sich dort gut entwickeln. Wichtig ist aber auch, dass die in Österreich engagierten Spielerinnen eine gute Saison hatten. Wir sind bereit, den nächsten Schritt zu machen“, freut sich ÖVV-Teamchefin Ilic auf die bevorstehende Nationalteam-Saison.

Die Heimspiele der ÖVV-Nationalteams

2018 CEV Volleyball Silver European League

19. Mai 2018

Damen: 15:00 Österreich – Israel
Herren: 17:30 Österreich – Lettland

Spielort: Klagenfurt, Sportpark

30. Mai 2018

Damen: 17:45 Österreich – Georgien
Herren: 20:15 Österreich – Mazedonien

Spielort: Amstetten, Johann-Pölz-Halle

2. Juni 2018

Damen: 17:45 Österreich – Albanien
Herren: 20:15 Österreich – Kosovo

Spielort: Enns, Sporthalle

Gesamter Spielplan Herren
Gesamter Spielplan Damen

2019 CEV Volleyball European Championship

15. August 2018

Damen: 17:45 Österreich – Schweiz
Herren: 20:15 Österreich – Kroatien

Spielort: Steyr, Stadthalle

25. August 2018

Damen: 17:45 Österreich – Kroatien
Herren: 20:15 Österreich – Portugal

Spielort: Zwettl, Stadthalle

5./6. Jänner 2019

Damen: Österreich – Albanien
Herren: Österreich – Albanien

Spielort: Graz, Sportpark Hüttenbrennergasse (in Bau, Eröffnung im Herbst)

Gesamter Spielplan Herren
Gesamter Spielplan Damen

Tickets

Tagesticket: € 17,00 / Ermäßigt € 12,00
Kombiticket: € 32,00 / Ermäßigt € 20,00

Link zur Ticketseite

sportlive.at