Neun ÖVV-Teamspieler gehen im Ausland auf Punktejagd

  • 7. Oktober 2025

In der vergangenen Woche standen bei „ÖVV-Volleystars im Ausland“ die Damen im Mittelpunkt. Diese Ausgabe widmet sich den Herren. Mit Lukas Glatz, Jacob Kitzinger, Noel Krassnig und Benedikt Sablatnig stehen vier neue Teamspieler erstmals im Ausland unter Vertrag. Dazu kommen mit Alexander Berger, Paul Buchegger, Michael Czerwiński,  Mathäus Jurkovics und Peter Wohlfahrtstätter fünf Spieler, die bereits über Auslandserfahrung verfügen.

Paul Buchegger greift neuerlich für Modena an Wie viele andere europäische Topligen beginnt auch die italienische A1 aufgrund der WM später als gewohnt. Am frühest möglichen Termin, dem 20. Oktober, steht für Modena das erste Saisonspiel am Programm. Paul Buchegger bestreitet seine neunte Saison in Italien und ist weiter für Modena im Einsatz. Im neu-formierten Team zählt der 29-jährige Oberösterreicher mittlerweile zu den Routiniers. „Wir haben viele neue Spieler im Team, die noch nie in Italien gespielt haben. Als Team sind wir um einiges jünger als in der vergangenen Saison.“

Neu eingewöhnen musste sich Buchegger nicht. „Da hat sich eigentlich nichts geändert. Die ersten Wochen waren nur insofern etwas anders, als dass viele Spieler noch bei der WM waren und jetzt erst nach und nach zu uns gestoßen sind. Seit vergangenen Freitag sind wir komplett.“ Die ersten Testspiele in Vollbesetzung sind gut gelaufen. „Gegen Cuneo und Verona (Lukas Glatz) haben wir gewonnen. Die Abstimmung mit den neuen Zuspielern wird immer besser. Am kommenden Wochenende steht noch ein weiteres Turnier am Programm.“

Im ersten Saisonspiel trifft Modena auf Mailand. Nur wenige Tage später, am 26. Oktober, folgt bereits das Duell mit Monza.

Lukas Glatz fühlt sich in Verona rundum wohl Der wahrscheinlich prestigeträchtigste Wechsel eines ÖVV-Teamspielers war jener von Lukas Glatz nach Verona. Der Steirer folgt damit dem Beispiel anderer ÖVV-Teamkollegen, die diesen Schritt ebenfalls in jungen Jahren vollzogen haben. Obwohl für Glatz in Verona vieles neu ist, sind die ersten Wochen aus seiner Sicht gut verlaufen: „Der Wechsel von Österreich nach Italien ist sehr gut gelungen. Ich bin vom gesamten Team sehr gut aufgenommen worden und fühle mich sehr wohl. Die Stadt ist sehr schön und das italienische Essen ist sowieso eine Klasse für sich“, berichtet Glatz. 

Auch Verona musste bis vor kurzem ohne zahlreiche WM-Spieler auskommen. An Stars fehlt es im Team nicht. Besonders vom Tandem Christenson (USA/Zuspiel) und Darlan (BRA/Diagonal) ist der Papierform nach einiges zu erwarten. „Die Vorbereitung ist bis jetzt sehr gut gelaufen. Der Kader ist seit vergangener Woche komplett und vor uns liegen noch einige Tests gegen wirklich starke Teams“, zieht Glatz ein erstes Zwischenfazit.

Für Verona beginnt die Meisterschaft am 20. Oktober gegen Piacenza. „Wir haben ein sehr starkes Team mit großem Potenzial und wollen natürlich in allen Bewerben vorne mitspielen. Erster großer Höhepunkt ist der Supercup, der am 7./8. November in Saudi-Arabien ausgetragen wird. Im Halbfinale treffen wir auf Civitanova. Ich persönlich will mich in der Mannschaft etablieren, etwas Spielzeit bekommen und dem Team helfen.“

https://www.legavolley.it/calendario/?idCampionato=974

Alex Berger nimmt mit Belluno neuerlich den A2-Aufstieg ins Visier Im vergangenen Frühling verließ der Oberösterreicher die polnische Plusliga in Richtung Italien. Mit seinem neuen Verein, Belluno Volley, verpasste Berger den Aufstieg in die A2 nur knapp. Unabhängig davon, hat der seit kurzem 37-Jährige seinen Vertrag bei Belluno um eine Saison verlängert und will heuer die „Mission Aufstieg“ erfüllen. „Das Ziel bleibt das gleiche: gewinnen und aufsteigen. Die Mannschaft dafür haben wir. Jetzt heißt es gut trainieren und gesund bleiben. Ich denke, dass wir die Qualität haben es heuer tatsächlich zu schaffen.“

In seiner zweiten Saison in Belluno, der siebten in Italien, hat sich für Berger nicht viel geändert: „Es brauchte nicht viel Eingewöhnung. Im Team sind dennoch einige Positionen neu besetzt worden. Bis zum Saisonstart wollen wir als Team noch zusammenwachsen.“ Bis dahin will auch Berger wieder voll einsatzfähig sein: „Ich habe es in der Vorbereitung ein bisschen übertrieben und mir den Rücken beleidigt. Zuletzt hab ich deswegen ein bisschen differenzierter trainiert. Jetzt werde ich langsam wieder in den normalen Trainingsalltag einsteigen.“

In der ersten Runde trifft Belluno auf ErmGroup Altotevere San Giustino.

https://www.legavolley.it/calendario/?idCampionato=976

Peter Wohlfahrtstätters achte Saison für Benfica Lissabon Kein Österreicher hat bislang so lange für den gleichen ausländischen Klub gespielt. Der 36-Jährige hat mit Benfica Lissabon in den vergangenen Jahren unzählige Titel gewonnen und mehrmals das Double geholt. „Nach der WM sind wir seit kurzem komplett. Zwei Portugiesen und ein Ukrainer sind zuletzt noch zum Team gestoßen. Mit nur vier neuen Spielern ist die Mannschaft relativ unverändert geblieben. Damit haben wir jetzt 14 gut einsetzbare Spieler, die alle auf ähnlichem Niveau spielen.“

Sportlich läuft es bei Benfica bislang nach Wunsch: „Die Vorbereitung ist sehr erfolgreich verlaufen. Mit dem aktuellen Champions League Finalisten und polnischen Vizemeister Warta Zawiercie hatten wir jetzt auch noch einen Topgegner, ehe es am 11. Oktober mit dem Supercup losgeht.“ Gegner im Supercup ist einmal mehr Sporting Lissabon: „Sporting wird neuerlich unser einziger wirklicher Konkurrent um die Titel werden. Mit Sergey Grankin haben sie einen ehemaligen russischen Olympiasieger als Zuspieler engagiert. Unser Ziel ist trotzdem das Triple. Im CEV Challenge Cup wollen wir möglichst viele Runden überstehen.“

Die erste Runde der Meisterschaft steht am 25. Oktober am Programm. International geht es Mitte November gegen OK MEDIMURJE Centrometal (CRO) los. 

https://fpv-web.dataproject.com/CompetitionMatches.aspx?ID=128&PID=172

Mathäus Jurkovics verbindet Sport und Bildung Der Niederösterreicher spielt weiter für Menen in der belgischen Liga. „Ich habe mich wieder sehr gut eingelebt. Meine Freundin und ich fühlen uns hier sehr wohl“, stellt Jurkovics fest. 

Die sportlichen Vorbereitungen laufen auf Hochtouren: „Nach einer langen Vorbereitung freuen wir uns schon, wenn endlich die Saison anfängt. Die Testspielergebnisse zeigen zwar ein auf und ab, aber ich bin optimistisch, dass wir zum Saisonstart in guter Form sein werden.“ Als wäre die Vorbereitung nicht anstrengend genug, hatte Jurkovics auch abseits vom Feld einiges zu meistern: „Für mich persönlich waren die letzten Wochen ziemlich stressig. Ich habe einen Weisheitszahn ziehen lassen müssen, hatte große Schmerzen und musste nebenbei auch meine Bachelorarbeit fertigstellen.“

Die Saisonziele sieht Jurkovics unverändert: „Wir wollen ins Cupfinale, darüber hinaus den Einzug in die Beneleague schaffen und in den Playoffs so weit wie möglich kommen.“

Saisonstart ist am 22. Oktober gegen Maaseik.

https://bevl-web.dataproject.com/CompetitionMatches.aspx?ID=38&PID=84

Noel Krassnig spielt in der Volleyball Bundesliga Der Kärntner Teamspieler hat die AVL im Sommer in Richtung Deutschland verlassen. Sein neuer Klub, der ehemalige Partnerklub des HYPO Tirol Volleyteam, TSV Haching München, spielt in der deutschen Volleyball Bundesliga. 

Krassnig beschreibt die ersten Wochen als eindrucksvoll: „Die ersten Tage hier in Unterhaching waren wirklich beeindruckend. Sowohl der Verein als auch das gesamte Umfeld haben einen hervorragenden Eindruck hinterlassen. Das Team hat mich sehr herzlich aufgenommen und man spürt sofort, dass hier professionell gearbeitet wird und jeder mit vollem Einsatz dabei ist. Natürlich war die Umstellung zu Beginn nicht ganz einfach. In der Bundesliga warten echte Brocken auf uns, und das Spielniveau ist nochmal ein gutes Stück höher als bisher. Vor allem das Tempo und die körperliche Intensität sind deutlich spürbar. Die Angreifer sind größer, dynamischer und haben eine enorme Durchschlagskraft. Trotzdem bin ich sehr zuversichtlich, dass ich mich auch in dieser Liga gut behaupten und meinen Beitrag leisten kann.“

Die Vorbereitung läuft aus Sicht von Krassnig nach Plan: „Die Abstimmung im Team – auf und abseits des Courts – wird Tag für Tag besser. Das ist enorm wichtig, denn unser Ziel ist klar: Wir wollen in dieser Saison unter die Top Acht der Bundesliga und damit die Playoffs erreichen. Mit den Testspielen gegen Verona (Lukas Glatz) und gegen Friedrichshafen hatten wir bereits erste Highlights in der Vorbereitung. Jetzt richten wir den Fokus voll auf den Saisonstart am 21. Oktober und wir sind alle zuversichtlich, dass wir bereit sein werden.“

Erster Gegner wird Warnemünde sein.

https://www.volleyball-bundesliga.de/cms/home/1_bundesliga_maenner/statistik/tabelle/hauptrunde.xhtml

Michael Czerwiński gut in Narbonne angekommen Nach zwei Saison in Italien schlägt der Wiener seine Zelte in dieser Saison in Frankreich auf. Czerwiński ist nicht der erste Österreicher, der für Narbonne spielt. Mit dem Ex-Internationalen Philip Schneider hat er einen prominenten Vorgänger. Beim neuen Klub findet er sich bereits gut zurecht. „Der Klub ist toll. Das Umfeld ist gut und ich habe mich eingelegt.“ Mit seinem neuen Trainer und einem seiner Mitspieler kann Czerwiński womöglich auch so einiges über Österreich sprechen. Lorenzo Tubertini (Coach) und Robert Viiber (Zuspieler) wechselten gemeinsam vom HYPO Tirol Volleyballteam nach Narbonne.

Für Czerwiński steht aktuell allerdings seine körperliche Verfassung im Mittelpunkt: „Die Vorbereitung hat für mich langsam begonnen, weil die Belastung wegen meinem Knie stark dosiert und genau überwacht wird. Dazu kommen viel Physiotherapie und Extra-Krafteinheiten im Gym.“

Die französische Meisterschaft beginnt für Narbonne am 21. Oktober. Narbonne trifft im Auftaktmatch auf Toulouse. Bereits im zweiten Match kommt es zum ÖVV-Duell mit Benedikt Sablatnig, der für Sete spielt. „Sete ist nicht weit weg. Ich freue mich in der Nähe von Benni zu sein und ihm vielleicht gegenüber zu stehen.“

Benedikt Sablatnig – von der Mur ans Mittelmeer Der junge Kärntner hat es seinem Landsmann Noel Krassnig gleichgetan und im Sommer den Sprung ins Ausland gewagt. Sablatnig wechselte an die französische Cote d’Azur und spielt für Sete in der höchsten Spielklasse. Dort fühlt sich der 20-Jährige bereits richtig wohl: „⁠Ich bin nach der EM Qualifikation direkt am nächsten Tag nach Frankreich geflogen. In der ersten Woche hatten wir viele Medizinchecks, Meetings und Athletiktests. Der Verein ist sehr familiär und hat viele freiwillige Helfer. Alle sehr nett und fürsorglich und schauen, dass sie dich so gut wie möglich unterstützen. ⁠⁠Ich hab mich folglich ziemlich schnell sehr gut eingelebt, viel mit meinen neuen Teamkollegen unternommen, die Stadt kennengelernt und viel am Strand verbracht. Die Stadt Sete ist vom Wasser umgeben, das die Stadt einfach einzigartig macht. Eine große Umstellung war für mich, dass ich viele von meinen Teamkollegen im Fernsehen angeschaut habe und ich jetzt plötzlich mit ihnen zusammen spiele. Das ist wirklich was besonderes und eine große Ehre für mich.“

Die sportliche Vorbereitung ist bislang nach Wunsch verlaufen: „Die Vorbereitung läuft sehr gut. Wir hatten schon einige Testspiele gegen französische Clubs, aber auch gegen internationale Teams (ITA/BEL). Das Training ist sehr intensiv, aber auf einem wirklich hohem Niveau.“

Sete startet am 21. Oktober mit dem Match gegen Paris. Ein besonderes Highlight steht im Dezember bevor. „Der Verein bekommt ab Ende Dezember eine neue Halle, die gerade noch neben unserem Trainingszentrum gebaut wird. Wir Spieler haben schon eine Führung durch die neue Halle bekommen und ich kann sagen, dass diese Halle etwas ganz besonderes für die Stadt Sete sein wird“, schildert Sablatnig.

https://lnv.fr/accueil

Jacob Kitzinger heuert in Rumänien an Mit Jacob Kitzinger spielt heuer ein dritter Kärntner seine erste Auslandsaison. Nach einem erfolgreichen Jahr beim HYPO Tirol Volleyballteam wechselt der ÖVV-Teamlibero nach Rumänien zu Dinamo Bukarest. In Bukarest haben, wenn auch für andere Klubs, in der Vergangenheit mit Max Thaller und Philipp Kroiss bereits zwei weitere ÖVV-Teamspieler gespielt. Größter Berührungspunkt für Kitzinger bei seinem neuen Klub ist Coach Bogdan Tanase, der den Kärntner bei seinem Stammverein Zadruga Aich/Dob bereits einmal gecoacht hat.

Kitzinger fühlt sich bislang sehr wohl: „Der erste Eindruck fällt durchwegs positiv aus. Die Wohnung ist toll, die Halle mega. Im Staff haben wir unglaublich viele Leute. Der Physio, Athletiktrainer und Statistiker sind bei jedem Training dabei.“

Die Vorbereitung nähert sich langsam dem Ende. Die rumänische Meisterschaft beginnt am 20. Oktober. Dinamo trifft im ersten Spiel auf CSM Bukarest. „Wir hatten schon zehn Spiele, darunter fünf in Maribor bei einem zehntägigen Trainingslager. Drei weitere bei einem Turnier in Istanbul und zwei gegen einen Gegner hier in Bukarest.“

Dinamo erwartet in der Meisterschaft harte Konkurrenz: „Unser Ziel ist zwar die Meisterschaft und der Cupsieg. Es wird aber sehr schwer, weil die Gegner viel Geld in die Hand genommen und ordentlich investiert haben. Wahrscheinlich können realistischerweise bis zu sechs Mannschaften Meister werden.

https://frv-web.dataproject.com/CompetitionMatches.aspx?ID=65&PID=68

Übersicht ÖVV-Legionär*innen 2025/2026

Herren Alexander Berger – Belluno Volley (ITA3), Paul Buchegger – Modena (ITA), Michael Czerwiński – Narbonne (FRA), Lukas Glatz – Verona (ITA), Mathäus Jurkovics – Menen (BEL), Jacob Kitzinger – Dinamo Bucaresti (ROU), Noel Krassnig – TSV Unterhaching (GER), Benedikt Sablatnig – Sete (FRA), Peter Wohlfahrtstätter – Benfica Lissabon (POR)

Damen Victoria Deisl – VK Prostejov (CZE), Anamarija Galic – Békéscsabai Röplabda SE (HUN), Nina Nesimovic – offen, Kora Schaberl – Volley-Ball Club Chamalières (FRA), Dana Schmit – offen