Ilic: „Alle Zutaten vorhanden“

  • 19. Mai 2016

Österreichs Volleyball-Nationalmannschaft der Damen absolvierte von 11. bis zum 17. Mai im Landessportzentrum VIVA in Steinbrunn den ersten Lehrgang unter der neuen ÖVV-Teamtrainerin Svetlana Ilic. Im Antrittsinterview berichtet Ilic von ihren Eindrücken, gibt einen Ausblick auf das bevorstehende Programm und beschreibt ihre Vision vom Damennationalteam.

ÖVV: Der Startschuss für das neu-formierte Damennationalteam ist gefallen. Wie fällt ihr erster Eindruck aus?
Ilic: Ich würde die Ausgangslage als sehr ähnlich wie jene bei meinem Amtsantritt in der Schweiz bewerten. Auch dort war es so, dass ich zunächst einmal die verschiedenen Umstände der einzelnen Spielerinnen genauer kennenlernen musste. Da gab es ebenfalls ein bunt gemischtes Team aus Profis, Schülerinnen und Studentinnen sowie teilweise Berufstätigen. Was ich den ersten Tagen an Potential in der Mannschaft gesehen habe, stimmt mich jedenfalls sehr zuversichtlich.

Das heißt, dass der erste Lehrgang für Sie positiv verlaufen ist?
Aus meiner Sicht sind alle notwendigen „Zutaten“ für eine tolle gemeinsame Zukunft eindeutig vorhanden. Einerseits gibt es einige sehr vielversprechende Talente und insgesamt eine gute Durchmischung im Team. Andererseits habe ich bei sehr vielen Spielerinnen großen Zuspruch ausgemacht, den eingeschlagenen Weg mitzugehen und gemeinsam am großen Fernziel, der EM-Qualifikation 2019, zu arbeiten. Im Training haben alle toll mitgezogen und großes Interesse gezeigt. Der Verband hat mit dem umfangreichen Sommerprogramm 2016 den wichtigen ersten Schritt gesetzt. Jetzt hat es das Team, damit meine ich die Spielerinnen und die BetreuerInnen, selbst in der Hand. Wenn ich sehe, dass die Spielerinnen trotz der vielen Belastungen beim ersten Camp aus Eigeninitiative ein Extra-Training anstelle eines freien Nachmittags eingefordert haben, ist das ein guter Ausdruck für die vorherrschende Aufbruchstimmung!

Wie haben Sie den ersten Lehrgang in Steinbrunn angelegt?
Für die Mädchen waren es sehr intensive Tage. Am Beginn standen zwei Tage lange verschiedene Tests, Trainings und einige Meetings am Programm. Im volleyballerischen Sinn war es für mich wichtig zu sehen, wo die Spielerinnen technisch und taktisch stehen, um die nächsten Schritte und Ziele genau planen zu können. Unabhängig von den Ergebnissen der Tests würde ich sagen, dass der aktuelle physische Zustand der Spielerinnen eine gute Basis für die bevorstehenden Maßnahmen bildet. Die Mädchen haben von uns jetzt schon ein Konditionsprogramm bekommen, dass diese Basis noch weiter stärken soll, damit wir im Juli richtig loslegen können.

Sie sprechen schon die künftigen Lehrgänge an. Wie geht es weiter?
Im Juni trainieren wir sieben Tage in Maribor. Die Phase des Kennenlernens ist sicher noch nicht abgeschlossen. Einige neue Spielerinnen werden noch zum Team stoßen und sich präsentieren. Gleichzeitig wird es weitere Hausaufgaben geben. Richtig losgehen wird es dann ab 12. Juli, wo wir eigentlich durchgängig gemeinsam trainieren werden. In der ersten Periode wird es vor allem um die konditionelle Vorbereitung und eine technische Weiterentwicklung gehen. Je näher wir der diesjährigen Wettkampfphase, der EM-Qualifikation im September, kommen, umso mehr werden wir uns mannschaftstaktischen Dingen widmen.

Sie haben jetzt schon besseren Eindruck von den Lebensumständen bzw. vom sportlichen Potential. Wie sieht Ihre Idealvorstellung für die Weiterentwicklung aus?
Soweit ich es jetzt bewerten kann, gibt es derzeit kaum Spielerinnen die als Profis tätig sind bzw. nur wenige, die einen vergleichbaren Trainingsumfang absolvieren. Unser Ziel ist es, dass sich die Mädchen einerseits beim Nationalteam in diese Richtung entwickeln und entsprechende Fortschritte machen. Umgekehrt wird es aber genauso darum gehen, dass noch mehr Mädchen auch in ihren Vereinen dementsprechend trainieren bzw. dass wir sie dabei unterstützen, wenn sie keine dazu Möglichkeit dazu haben. Ich hoffe auch darauf, dass das Nationalteam-Programm noch weiter wachsen wird und wir die Mädchen zukünftig vielleicht noch länger begleiten können.

Weiteres Programm
1.-7.Juni
12.-17. Juli
20.-24. Juli
27.-31. Juli
3.-7. August
10.-14. August
17./18. August
19.-21. August (SAVARIA Cup Szombathely, HUN, FRA, SVK)
24.-28. August
5.-15. September
16.-18. September (EM-Qualifikation Ukraine)
19.-22. September 23.-26. September (EM-Qualifikation Italien) – STA