„Es stehen anstrengende Wochen bevor“

  • 14. Juli 2016

Während das Herrennationalteam nach der erfolgreichen CEV Volleyball European League bis 21. August pausiert, geht es für die Damen in der aktuellen Woche richtig los. Nach zwei einleitenden Lehrgängen im Mai und Juni folgen bis Ende August nun sieben gemeinsame Trainingswochen. Trainerin Svetlana Ilic schildert im Gespräch ihre Pläne und spricht über die Schwerpunkte der gemeinsamen Arbeit.

ÖVV: Seit Dienstag wird in Maribor trainiert. Bis zur EM-Qualifikation Mitte September haben sie nun rund zehn gemeinsame Trainingswochen…
Ilic: Ich bin froh, dass es endlich richtig losgeht. Bislang stand das Kennenlernen und viele Tests im Vordergrund. Aufbauend darauf haben wir viel Vorarbeit geleistet. Jetzt gilt es die Theorie in die Praxis umzusetzen und auch in Wettkämpfen zu bestehen. Die größte Herausforderung ist zweifelsfrei innerhalb der langen gemeinsamen Zeit die gute Atmosphäre aufrechtzuerhalten.

Warum das?
Für viele Spielerinnen ist eine derart lange gemeinsame Vorbereitung mit dieser Intensität Neuland. Ihnen stehen anstrengende Wochen bevor. Mit dieser neuen Situation müssen einige sicher erst umgehen lernen. Aus den Gesprächen weiß ich, dass es ein vergleichbares Programm mit den Damen lange nicht bzw. überhaupt noch nie gegeben hat. Aus den Vereinen sind es derzeit auch noch die wenigsten Spielerinnen gewohnt in dieser Form zu trainieren. Die Lebenssituationen der Spielerinnen sind außerdem extrem unterschiedlich.

Können Sie uns einen typischen Tagesablauf beschreiben?
Grundsätzlich ist das ein Plan, wie in einem Profibetrieb. Vormittag wird zwei bis zweieinhalb Stunden trainiert. Ein Teil der Gruppe beginnt in der Halle, der zweite Teil arbeitet mit Athletiktrainier Juan Arenillas im Kraftraum. Nach rund einer Stunde wird gewechselt. Am Nachmittag haben wir regelmäßig Meetings. Am Abend wird wieder rund zweieinhalb Stunden trainiert. Dazwischen stehen Behandlungen beim Physiotherapeuten und individuelle Gespräche am Programm.

Wo liegen derzeit die Schwerpunkte?
Bis Mitte August legen wir viel Wert auf die athletische Ausbildung. Je näher wir der Wettkampfphase kommen, desto mehr widmen wir uns mannschaftstaktischen Themen. Natürlich arbeiten wir jetzt auch intensiv an den Basistechniken. Da wollen wir jede Spielerin individuell weiterbringen. Das Thema Organisation des Spiels spielt ebenfalls eine große Rolle.

Beim Savaria Cup in Ungarn (19.-21.8., Anm.) gibt es in knapp einem Monat die erste Bewährungsprobe…
Bis dahin stehen die Spielerinnen am Prüfstand und können sich präsentieren. Ich habe mittlerweile einen relativ guten Überblick über den Ist-Stand. Jetzt wird es spannend, die Entwicklungen der kommenden Wochen zu beobachten und zu sehen, welche Fortschritte die Spielerinnen individuell und als Team machen. Bislang bin ich sehr zufrieden und sehe eine sehr gute Basis.

Stichwort Fortschritt: Rechnen Sie damit, dass das umfangreiche Programm des Damennationalteams auch ein „Türöffner“ für einige Spielerinnen sein kann?
Ich sehe im aktuellen Kader sehr viele Spielerinnen, die den Willen und das Ziel haben, in der Zukunft als Profis zu spielen. Schon jetzt steht fest, dass in der kommenden Saison weitere Spielerinnen diesen Schritt machen werden. Für andere ist es wichtig, dass sie jetzt einen Eindruck vom Profisport bekommen, dadurch in der Folge womöglich auf den Geschmack kommen und den nächsten Schritt wagen. Unser großes Ziel ist es, dass die Spielerinnen jene Dinge, die wir im Sommer erarbeiten, in die Vereine tragen und auch dort entsprechend fortsetzen. Dabei werden wir sie tatkräftig unterstützen.

Sommerprogramm Damennationalteam
12.-17. Juli
20.-24. Juli
27.-31. Juli
3.-7. August
10.-14. August
17.-21. August (SAVARIA Cup Szombathely, HUN, FRA, SVK)
24.-28. August
5.-15. September
16.-18. September (EM-Qualifikation Ukraine)
19.-22. September
23.-26. September (EM-Qualifikation Italien)

– STA