Ende einer erfolgreichen Ära: ÖVV und Teamchef Warm gehen getrennte Wege

  • 20. November 2019

Der Österreichische Volleyball Verband und Herren-Teamchef Michael Warm, 51, haben sich darauf verständigt, die jahrelange Zusammenarbeit nicht mehr zu verlängern. Damit ist mit Ende der CEV EuroVolley 2019 auch eine Ära des rotweißroten Volleyballsports zu Ende gegangen.

Der Deutsche war seit dem 30. April 2010 Trainer des österreichischen Herren-Nationalteams und hat dabei überaus erfolgreiche Arbeit geleistet. Erster Höhepunkt und Initialzündung für das Projekt „Herren-Nationalmannschaft“ war die Heim-Europameisterschaft 2011. Warm, inzwischen mit einer Österreicherin verheiratet und Wahl-Wiener, ermöglichte der ÖVV-Auswahl ein professionelles Umfeld und entwickelte Spiel und Spieler des Teams sukzessive weiter. Die Folge war Erfolg: So belegte das Nationalteam 2016 in der CEV European League Rang drei und eroberte damit die erste Hallen-Volleyball-Medaille des ÖVV. Ein weiterer Meilenstein war 2017 die erstmalige Teilnahme an der FIVB World League mit Siegen über Venezuela, Kasachstan, Deutschland und Mexiko. 2019 folgte dann die erstmalige Qualifikation auf sportlichem Weg für eine Europameisterschaft! Der Höhepunkt! Nun will man neue Akzente setzen. Der ÖVV mit einem neuen Teamchef (Suche hat bereits begonnen) und Warm beim VfB Friedrichshafen.

Michael Warm: „Ich darf auf neun Jahre zurückblicken, in denen für mich aus einem Trainerengagement eine wirkliche Herzensangelegenheit geworden ist. Als Peter Kleinmann und Eva Kheil mir damals die Chance gegeben hatten, das Projekt zu starten, hätte ich niemals erwartet, dass ich mich so schnell und so tief mit der Aufgabe und dem ganzen Verband hier in Österreich identifizieren würde. Dafür und für das Vertrauen vielen Dank! Ich will aber auch unbedingt all den Menschen danken, die all die Jahre in einer tollen Teamarbeit an unserer Vision gearbeitet haben, ein Männernationalteam zu entwickeln, das in Europa sportliche Wertschätzung erfährt und ab jetzt ein fester Bestandteil bei kontinentalen Meisterschaften sein sollte. Am meisten natürlich all unseren Spielern rund um die Kapitäne Daniel Gavan und Peter Wohlfahrtstätter. Ihre Entwicklungen hatten Leuchtkraft auf die nächsten Generationen und wiesen vielen weiteren Spielern den Weg, sodass die komplette aktuelle EM-Generation Volleyball als ihre Berufung umsetzen kann. Das ist der Weg, um sich in Europa noch weiter oben zu etablieren. Ein großes Dankeschön auch an Teammanager Christoph Baumgartner, der dieses Projekt vom ersten Tag an begleitet hat! Ich freue mich schon auf die nächsten erfolgreichen Schritte des österreichischen Volleyballsports unter der Leitung von Präsident Gernot Leitner!“

ÖVV-Präsident Gernot Leitner: „Nach über neun Jahren als Headcoach wird Michael Warm ab nun seinen Hauptfokus auf die Klubbetreuung (beim deutschen Spitzenklub VFB Friedrichshafen) legen und die Rolle als Österreichs Herren-Teamchef abgeben. Kein Trainer vor ihm war so lange im Amt wie er. Warm hat den österreichischen Herren-Volleyball nachhaltig professionalisiert und Österreich schlussendlich erstmalig auf sportlichem Wege zur Europameisterschaft gebracht. Micha hat in diesem Zeitraum eine Spielergeneration entwickelt und aufgebaut, die sich inzwischen europaweit Respekt erarbeitet hat und die in großen europäischen Ligen engagiert ist. Sein Volleyball-Ausbildungs-Know-How, als ehemaliger deutscher Stützpunktleiter, sowie seine strukturierte und bis ins letzte Detail organisierte Methodik waren entscheidend, dass Österreich von einer volleyballerischen „No-Name Nation“ zu einer respektierten europäischen „Top-25-Mannschaft“ wurde. Wir bedanken uns bei Micha für viele großartige Momente und seine vorbildliche Zusammenarbeit in all diesen Jahren! Nun gilt es für den ÖVV, in Hinblick auf die kommenden Höhepunkte – vor allem mit der EM-Qualifikation 2021 – einen Top-Trainer zu finden, der diese Generation weiter entwickelt und auf den nächsten Level führen kann.“

ÖVV-Sportdirektor Gottfried Rath: „Die vergangenen neun Jahre hat Michael Warm mit seiner unermüdlichen Arbeit die Leistung und Entwicklung des Nationalteams wesentlich geprägt. Dafür gebührt ihm großer Dank! Nach reiflichen Überlegungen haben wir nun gemeinsam entschieden, dass jetzt der ideale Zeitpunkt für eine neue Perspektive gekommen ist. Unser nächstes Ziel liegt auf der Hand: Wir wollen die Qualifikation zur EM 2021 schaffen, die bereits nächsten August beginnt.“

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