Doppler/Horst ziehen Olympia-Bilanz
Das olympische Beach Volleyball-Turnier ist in der finalen Phase angekommen. Das ÖVV-Team Clemens Doppler/Alex Horst ist nach dem Aus im Achtelfinale zum Teil schon nach Österreich zurückgekehrt. Die Eindrücke sind jedoch noch nicht vollständig verarbeitet.
„Natürlich haben wir unser Ziel „Medaille“ verpasst, aber wir können und dürfen mit der gezeigten Leistung nicht gänzlich unzufrieden sein. Wir haben an der Copacabana zwei Spiele gewonnen, darunter als einziges Team Alison/Bruno auf ihrem Heimcourt vor lautstarken brasilianischen Fans in die Knie gezwungen. Die sind die Nummer eins der Welt und stehen jetzt im Finale! Die Weltspitze ist momentan so breit und ausgeglichen, dass viele Komponenten über Sieg und Niederlage entscheiden. Nicolai/Lupo, gegen die wir die vergangenen drei Duelle gewinnen konnten, sind nur als Lucky Loser aus der Gruppe gekommen und stehen trotzdem verdient im Finale. Alles ist möglich“, erläutert Doppler.
Bei Horst ist die Enttäuschung noch immer groß: „Ich hätte mir nichts mehr gewünscht, als hier eine Medaille zu gewinnen. Ich kann nicht verlieren, werde dies wohl bis zum Ende meiner Karriere nicht mehr lernen. Achtelfinale ist natürlich nicht schlecht, aber gegen die Kubaner hat die Leistung nicht gepasst.“
Die Berichterstattung über das österreichische Olympiateam in manchen Medien sieht Horst kritisch: „Für mich ist die Bezeichnung Olympia-Touristen nicht in Ordnung. Wenn sich jemand in direkten Duellen gegen viele andere Nationen oder über Zeitlimits für Olympia qualifiziert, gehört er zu den besten Athleten der Welt und hat es verdient, bei den Spielen anzutreten. Egal, ob er dort in der ersten Runde ausscheidet oder Fünfter wird. Ein frühes Aus ist weder peinlich noch sonst irgendwas. Die Leistungen liegen in allen Sportarten wirklich eng beieinander. Natürlich erhofft sich jeder eine Medaille, aber den meisten bleibt eine solche verwehrt. Wenn nur noch Sportler mit einer sehr hohen realistischen Medaillenchance als echte Profis bezeichnet werden und bei den Spielen antreten, dann werden bald nur noch eine Handvoll Athleten starten.“
Coach Robert Nowotny: „Das Binnenland Österreich war mit zwei Teams beim olympischen Beach Volleyball-Turnier dabei. Beide haben es direkt ins Achtelfinale geschafft. Das hätten wir ohne Fördermittel von Rio2016 nicht realisieren können. Die Investitionen in die sportliche Infrastruktur der Athleten waren sehr wichtig und sind eigentlich nicht mehr wegzudenken. Jetzt können wir mit großen Sport- und Volleyballnationen mithalten und ihnen auf Augenhöhe begegnen. Medaillen fallen jedoch nicht vom Himmel, so wie Athleten nicht wie Schwammerl aus dem Boden schießen.“ – PM/RED