Doppler/Horst starten mit Sieg in Europameisterschaft
Clemens Doppler und Alex Horst haben als einziges ÖVV-Team ihr Auftaktspiel bei der CEV EuroBeachVolley 2020 im lettischen Jurmala gewonnen. Die Routiniers setzten sich Mittwochmittag im Duell mit den Tschechen Jan Dumek/Vaclav Bercik 21:13, 23:21 durch, spielen daher am Donnerstag gegen die Lokalmatadore Martins Plavins/Edgars Tocs um den Gruppensieg und den direkten Aufstieg ins Achtelfinale. Doppler hat bei Europameisterschaften bereits alle Medaillen abgeräumt: Gold 2003 und 2007, Silber 2010 und Bronze 2014. Horst wurde je einmal Zweiter (2010) und Dritter (2014). Der größte gemeinsame Erfolg der frischgebackenen Staatsmeister war WM-Silber vor drei Jahren in Wien.
Dumek/Bercik waren für Konstantin Semenov/Ilya Leshukov (RUS) ins Starterfeld gerückt. Die Vizeeuropameister 2019 müssen – wie Robin Seidl/Philipp Waller auch – wegen eines positiven Corona-Tests passen. „Natürlich war dies ein Glücksfall für uns. Die Russen waren hier auf 13 gesetzt. An deren Stelle haben wir es mit einem Team um die Top-30 zu tun bekommen. Im ersten Satz ging alles locker von der Hand, dann haben wir es wohl ein bisschen zu lässig angelegt“, berichtete Horst.
Doppler weiß, dass mit Plavins/Tocs nun eine wesentlich schwierigere Aufgabe wartet. Die Letten konnten sich bereits vor einem Jahr beim Olympia-Qualiturnier in China ihr Ticket für Tokio sichern. „Die sind ein anderes Kaliber, erst recht am Strand in Jurmala“, erläutert Doppler. „Unser Spiel ist am Centercourt geplant, ich habe aber schon Gerüchte gehört, dass morgen das Meer weit Richtung Kai kommen soll und somit das Stadion eventuell gesperrt wird. Warten wir mal ab, was das Wetter tatsächlich bringt.“
Pristauz/Hörl und Huber/Dressler Donnerstag unter Druck
Moritz Pristauz/Julian Hörl fanden gegen Alexander Likholetov/Ruslan Bykanov schnell zu ihrem Spiel, gewannen Satz eins 21:12, dann riss allerdings der Faden und die Russen übernahmen das Kommando, glichen mit 21:16 aus. Auch im Tie-Break konnten sich Likholetov/Bykanov absetzen, mit dem Rücken zur Wand fighteten sich das ÖVV-Duo aber zurück, wehrte mehrere Matchbälle ab. Um das Ruder allerdings vollends herumzureißen, fehlte Pristauz/Hörl das Glück. Mit 20:18 gingen Satz drei und Spiel an die Russen. Pristauz, 2019 an der Seite von Martin Ermacora sensationell EM-Dritter, und Vizestaatsmeister Hörl spielen am Donnerstag gegen Nils Ehlers/Simon Pfretzschner (GER) um den Aufstieg in die Zwischenrunde.
Xandi Huber/Christoph Dressler konnten sich nach einem schwachen Start im Duell mit den topgesetzten Norwegern und Weltranglistenersten Anders Mol/Christian Sørum steigern, verspielten aber im zweiten Satz eine 20:18 Führung. So siegten die Favoriten 21:13, 26:24. Huber/Dressler benötigen daher am Donnerstag gegen die Esten Kusti Nõlvak/Mart Tiisaar einen Sieg, um den Aufstieg aus der Gruppe zu schaffen.
ÖVV-Damen verpassen Zwischenrunde
Bereits ausgeschieden sind die beiden ÖVV-Damen-Teams. Die Staatsmeisterinnen Nadine und Teresa Strauss verloren auch ihr zweites Gruppenspiel in zwei Sätzen, zogen gegen Mariia Bocharova/Maria Voronina (RUS) 18:21, 13:21 den Kürzeren. „Uns ist nicht viel aufgegangen, es waren schwierige Bedingungen mit starkem Wind. Wir haben die Spiele zum Ende hin ein wenig hergeschenkt“, zeigte sich Teresa naturgemäß enttäuscht.
Mit dem Meistertitel und dem Triumph beim HYPO NOE Champions Cup blicken die „Straussis“ dennoch auf eine erfolgreiche, wenn auch kuriose Saison zurück. Nadine: „Mit unseren Auftritten in Österreich sind wir sehr zufrieden. Wir haben einen Schritt vorwärts gemacht und gemerkt, dass wir auch gegen Top-Teams gewinnen können.“
Konzentration auf Olympia-Quali
Katharina Schützenhöfer/Lena Plesiutschnig mussten sich Riikka Lehtonen/Niina Ahtiainen (FIN) 12:21, 22:24 geschlagen geben. Dienstag hatten die beiden Steirerinnen ihren ersten gemeinsamen Turnierauftritt in diesem Jahr und gegen Ksenia Dabizha/Daria Rudykh (RUS) nur ganz knapp das Nachsehen. Schützenhöfer musste sich im April einer Operation an der rechten Schulter unterziehen und absolvierte vor EM-Start nur eine Woche Wettkampf-Training.
„Das frühzeitige Ausscheiden ist natürlich sehr schade, mit der Leistung sind wir aber Großteils zufrieden. Man darf nicht vergessen, dass wir beide fast ein Jahr wegen Verletzungen außer Gefecht waren. Darum ist das Wichtigste, dass meine Schulter gehalten hat, ich keine Schmerzen hatte und wir beide wieder voll fit sind. Weil die internationale Saison mit der EM aller Voraussicht nach schon wieder zu Ende ist, können wir uns jetzt voll auf die Olympia-Quali im nächsten Jahr fokussieren“, resümiert Schützenhöfer nach ihrem Wettkampf-Comeback.
Plesiutschnig fand es „mega-cool, endlich wieder gemeinsam ein Turnier gespielt zu haben – noch dazu international.“ Das erste Match sei eigentlich sehr stark, die Block-Defense gut gewesen. „Am Side-out hat es aber leider in beiden Spielen gehapert. Am Ende ist es einfach schade, weil wir bei unserem wohl einzigen gemeinsamen Turnier in dieser Saison natürlich gerne länger gespielt hätten.“
Die Spiele der ÖVV-Teams am Dienstag
Herren, 1. Spieltag
16.09.: Moritz Pristauz/Julian Hörl (AUT/23) vs. Alexander Likholetov/Ruslan Bykanov (RUS/10) 1:2 (21:12, 16:21, 18:20)
16.09.: Xandi Huber/Christoph Dressler (AUT/32) vs. Anders Mol/Christian Sørum (NOR/1) 0:2 (13:21, 24:26)
16.09.: Clemens Doppler/Alex Horst (AUT/20) vs. Jan Dumek/Vaclav Bercik (CZE/13) 2:0 (21:13, 23:21)
Damen, 2. Spieltag
16.09.: Nadine Strauss/Teresa Strauss (AUT/30) vs. Mariia Bocharova/Maria Voronina (RUS/19) 0:2 (18:21, 13:21)
16.09.: Katharina Schützenhöfer/Lena Plesiutschnig (AUT/12) vs. Riikka Lehtonen/Niina Ahtiainen (FIN/28) 0:2 (12:21, 22:24)
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