Damen-EM in Aserbaidschan und Georgien
Nach der überaus spannenden EuroVolley der Herren in Polen beginnt in einer Woche der Europameisterschaft der Damen in Aserbaidschan und Georgien. Während Aserbaidschans Damen schon seit Jahren auf der europäischen Bühne präsent sind, ist es der erste große Auftritt von Georgiens Frauen. Wie bei den Herren ist es die vorläufig letzte EM mit 16 Teams. Ab 2019 werden 24 Nationen an der Endrunde teilnehmen!
Aserbaidschan in starker Verfassung
In der Vorrundengruppe A bekommen es die Gastgeberinnen aus Aserbaidschan mit Deutschland, Polen und Ungarn zu tun. Deutschland ist der Papierform nach der große Favorit in Pool A. Als aktuelle Nummer Vier Europas und Nummer 13 der Weltrangliste sind die deutschen Frauen nominell klar über die drei Konkurrenten zu stellen. Polen befindet sich ebenso wie Ungarn im Aufschwung. Jene beiden Nationen trafen auch bereits im Rahmen der Qualifikation aufeinander. Polen konnte beide Duelle für sich entscheiden und sich vorzeitig für die EuroVolley qualifizieren. Ungarn musste dagegen bis zum letzten Moment zittern und qualifizierte sich dank eines 15:13 im Golden Set gegen Rumänien.
Geheimfavorit in Gruppe A ist allerdings Aserbaidschan. Anfang Juni gelang souverän WM-Qualifikation. Für Aufsehen sorgte insbesondere der 3:0-Sieg gegen den Olympiavierten von Rio und amtierenden Vize-Europameister Niederlande.
Pool B sorgt für Aufsehen
Abseits vom Volleyballfeld sorgen zwei Nationen aus Pool B derzeit für Schlagzeilen. Im Team des Top-Favoriten Italien wurde vor kurzem ein positiver Dopingfall einer Topspielerin bekannt. Kroatien tauschte wenige Tage vor dem EuroVolley Auftakt seinen Cheftrainer aus.
Unabhängig davon dürfte der Weg zum Gruppensieg nur über eine dieser beiden Nationen führen. Sowohl Weißrussland als auch Georgien sind gegen die Nummer 7 und 19 der Weltrangliste nur schwer zuzutrauen.
Die Entscheidung über den Gruppensieg, der wieder die direkte Qualifikation für das Viertelfinale bedeutet, könnte demnach erst im letzten Vorrundenmatch in Pool B zwischen Italien und Kroatien fallen.
Ost-Gruppe C
Mit Russland, Bulgarien, der Ukraine und der Türkei kommen in Pool C alle Teams aus dem Osten Europas. Der amtierende Europameister und Olympiafünfte Russland ist auch heuer wieder Top-Favorit auf den EM-Titel. Ob Russland in der Vorrunde einer der drei Gegner tatsächlich herausfordern wird können, bleibt abzuwarten.
Die Türkei hat die WM-Qualifikation Anfang Juni dank eines 3:2-Erfolgs gegen den nunmehrigen Gegner Bulgarien erfolgreich gemeistert und damit unter der Führung von Neo-Coach Giovanni Guidetti einen ersten großen Erfolg gefeiert.
Bulgarien schaffte die WM-Qualifikation wenig später im zweiten Anlauf und sicherte sich Ende August eines der zwei verbliebenen WM-Tickets.
Die Ukraine ist als aktuell am schlechtesten platzierte Team der vermeintliche Außenseiter in Pool C.
Spitzengruppe D
Die mit Sicherheit am stärksten besetzte Vorrundengruppe ist jene mit Serbien, den Niederlanden, Belgien und der Tschechischen Republik.
Serbien als Olympiazweiter und die Niederlande als Olympiavierter ragen aus Pool D zwar etwas hervor. Belgien befindet sich allerdings kontinuierlich im Aufwand und rangiert in der Weltrangliste sogar schon am 13. Platz. So ist die traditionsreiche Tschechische Republik als Zehnter der Europa-Rangliste, die aktuell am schlechtesten platzierte Nation.
Besonders brisant ist der Umstand, dass die Niederlande, Belgien und die Tschechische Republik Ende August im Rahmen der dritten WM-Qualifikationsrunde aufeinandertrafen. Die Niederlande qualifizierten sich ungeschlagen für die WM, während den Belgierinnen und den Tschechinnen nur die Plätze drei und vier blieben. Im direkten Duell setzte sich Belgien durch.
EuroVolley 2017 Damen in Aserbaidschan und Georgien, 22.9.-1.10.2017
Pool A: Aserbaidschan, Deutschland, Ungarn, Polen
Pool B: Italien, Kroatien, Georgien, Weißrussland
Pool C: Russland, Türkei, Bulgarien, Ukraine
Pool D: Serbien, Niederlande, Belgien, Tschechische Republik
– STA