Auftakt für Nachwuchsnationalteams

  • 8. September 2016

In der vergangenen Woche absolvierten mehrere ÖVV-Nachwuchsnationalteams Trainingslehrgänge für die WM- bzw. EM-Qualifikationen. Die Jugend- und Juniorenauswahlen der Burschen schnupperten in Bad Gastein gemeinsam Höhenluft. Bei den Mädchen war das Jugendnationalteam in Bleiburg zu Gast. Richtig ernst wird es für alle Auswahlen im Jänner. Die JuniorInnen nehmen an der WM-Qualifikation teil, während die Jugendteams die EM-Qualifikation bestreiten.

Junioren-Coach Schwab: „Individuelle Fortschritte deutlich zu sehen“
Gemeinsam mit den zwei Jahre jüngeren Burschen (1999 und jünger) absolvierten die Junioren (1997 und jünger) in Bad Gastein in der vergangenen Woche den ersten Lehrgang der Saison 2016/2017. Für Junioren-Trainer Roland Schwab fällt das Resümee des Lehrgangs positiv aus: „Diverse Gründe (Schule, Beruf, Verletzung, A-Team, Anm.) haben dazu geführt, dass wir dieses Mal nur mit wenigen Spielern trainiert haben. Für diejenigen war das natürlich eine perfekte Möglichkeit individuell mit uns zu arbeiten. Wir haben denke ich sehr viel rausgeholt, die individuellen Fortschritte waren klar ersichtlich.“
Positiv überrascht ist Schwab besonders von den beiden jungen Mittelblockern Fabian Schmiedbauer und Mathäus Jurkovics. „Beide haben zuletzt einige Zeit mit dem Herrennationalteam verbracht. Der Kontakt nach oben hat ihnen sehr gut getan. Wir sind natürlich stolz, wenn wir unseren Beitrag leisten können!“
Neben dem Training im sportlichen Bereich standen für die Junioren auch mehrere Einheiten mit Sportpsychologen Tom Schroffenegger am Programm. Eröffnet wurde der Lehrgang traditionell mit den sportmotorischen Testungen des IMSB.
Bis zum sportlichen Höhepunkt der Saison, der Junioren WM-Qualifikation Anfang Jänner (Auslosung noch offen, Anm.), steht Ende Oktober ein weiterer Lehrgang sowie nach Weihnachten die unmittelbare Vorbereitung am Programm.

Jugend-Trainer Tatra: „Haben einige Neu-Entdeckungen gemacht“
Die Jugend-Auswahl bestreitet Anfang Jänner die erste gemeinsame Qualifikation. Der Trainingslehrgang mit den Junioren in Bad Gastein bot der nächsten Volleyball-Generation eine interessante Vergleichsmöglichkeit mit den älteren Spielern und erlaubte auch den Coaches einen ständigen Meinungsaustausch.
18 Spieler trainierten unter der Leitung von Sebastian Tatra, unten ihnen auch einige neue Gesichter: „Wir haben fleißig gesichtet und jetzt einige potentielle Talente zum Lehrgang eingeladen, die uns besonders interessiert haben. Das hat sich eindeutig bezahlt gemacht, wir haben einige Neu-Entdeckungen gemacht, die dem Team in der Zukunft sicher helfen können.“
Tatra sieht das Team am richtigen Weg und will diesen nun konsequent weitergehen: „Unser Team ist aktuell in rein physischer Sicht sicher kein Topteam. Umso mehr arbeiten wir an der Ballsicherheit und der Präzision im Spiel. Damit wir gegen die vermeintlich körperlich besseren Teams bestehen können, müssen wir ganz klar sehr schlau spielen. Darauf achten wir seit dem ersten gemeinsamen Lehrgang vor einem Jahr.“
Nach den Test-Wettkämpfen im Rahmen der MEVZA Jugendspiele Ende 2015 wird es im Jänner für die Jugendauswahl nun erstmals ernst. In der EM-Qualifikation treffen die Österreicher auf Finnland und Norwegen (Ausrichter noch offen, Anm.). „Finnland ist eine richtige Volleyballnation, die konstant sehr gute Volleyballer hervorbringt und speziell im Herrenbereich seit Jahren erfolgreich ist. Über Norwegen können wir momentan noch nicht viel sagen. Wir gehen aber davon aus, dass ihre Teams normal sehr stark von Ausnahmetalenten abhängig ist. Ob sie dieses Mal wieder solche Spieler im Kader haben, wissen wir derzeit noch nicht“, beschreibt Tatra die Ausgangslage. Bis zur EM-Qualifikation steht neben den MEVZA Jugendspielen Ende Dezember gleich wie bei den Junioren Ende Oktober ein weiterer Lehrgang am Programm.

Weibliche Jugend testet in Italien
Zwischen 23. und 25. September ist ein ÖVV-Großaufgebot in Italien im Einsatz. Parallel zum Damennationalteam, das in der Nähe von Florenz das zweite EM-Qualifikationsturnier bestreitet, ist die ÖVV-Jugendauswahl bei einem internationalen Turnier nahe Treviso im Einsatz.
In der vergangenen Woche lud das Trainerteam zum Lehrgang nach Bleiburg. „Wir haben die Spielerinnen auf unterschiedlichen Positionen getestet und viele interne Matches bestritten. Mit den gewonnenen Erkenntnissen sind wir zufrieden. Die Mädels haben ordentlich Gas gegeben und einen guten Eindruck hinterlassen. Für uns war auch wichtig einige neue Spielerinnen zu testen, die wir im Rahmen der vergangenen österreichischen Nachwuchsmeisterschaften zusätzlich gesichtet haben“, fasst Trainer Ali Bajraktarevic zusammen.
Das „Torneo Dell amicizia – Memorial Enrico De Faveri“ sieht Bajraktarevic als willkommene Testgelegenheit: „Dort treffen wir auf Teams aus verschiedenen Nationen (u.a. ITA/SRB/HUN/SLO, Anm.) und können uns mit ihnen messen. Danach wissen wir, woran wir beim nächsten Lehrgang Ende Oktober bzw. ab Ende Dezember noch verstärkt arbeiten müssen.“
Abgesehen vom Spielort, stehen die Gegner in der zweiten Runde der EM-Qualifikation bereits fest. „Belgien ist insbesondere im Nachwuchs immer ein Medaillenkandidat und damit sicher Gruppenfavorit. Bulgarien erwarte ich als technisch starkes Team, das uns körperlich voraussichtlich überlegen sein wird. Einen Teil der Schweizerinnen werden wir vielleicht beim Turnier in Italien sehen. Wir wissen aber, dass die Schweiz die Nachwuchsarbeit in den vergangenen Jahren deutlich intensiviert hat und daher ebenfalls kein leichter Gegner sein wird.“ – STA