Vorfreude auf World League gewaltig
Seit rund eineinhalb Wochen bereitet sich das Herrennationalteam auf die beiden großen Höhepunkte, die WM-Qualifikation (23.-28.5.) bzw. die FIVB World League (2.-4.6. sowie 9.-11.6.) im Landessportzentrum VIVA Steinbrunn vor. Teamtrainer Michael Warm spricht im Interview von den sichtbaren Entwicklungen der Spieler und deren großer Vorfreude auf das Heimturnier in der TipsArena Linz.
ÖVV: Seit zehn Tagen sind Sie wieder in ihrem zweiten Zuhause, dem Landessportzentrum VIVA Steinbrunn, zurück. Was ist bislang passiert?
Warm: Es stimmt tatsächlich, dass wir hier in den vergangenen Jahren viel Zeit, zusammengerechnet vielleicht sogar mehr als ein Jahr, verbracht haben. Das Umfeld passt und wir fühlen uns hier wohl. Dazu ist Wien und der Flughafen Schwechat nicht weit entfernt. Das nutzen wir natürlich auch heuer wieder voll aus. In der ersten Trainingswoche haben wir einige junge Spieler zu Gast gehabt und viel Basisarbeit geleistet. Am Dienstag sind jetzt mit Thaller, Tusch, Kroiss, Ringseis und Menner fünf weitere Spieler dazugestoßen, wodurch vom Stammteam nur noch Alex Berger und Thomas Zass fehlen.
Zass spielt am Samstag mit dem AS Cannes noch das finale Match um den Klassenerhalt. Berger hat dem dem Champions League Final Four noch einige Tage frei…
Beide kommen nächste Woche zum Team. Nachdem wir kommende Woche am Donnerstag und Freitag bereits zwei Testspiele in Rumänien bestreiten, bleibt natürlich wenig Zeit, um Trainingseinheiten als gesamtes Team zu absolvieren. Daran können wir jedoch nichts ändern. Die beiden standen immerhin bis zuletzt voll im Wettkampf und sind ja mit allen Spielerin bestens vertraut!
Wie ist die Grundstimmung im Team und sehen Sie eine weitere positive Entwicklung?
Die Burschen präsentieren sich einmal mehr topmotiviert und sind extrem fleißig. Kapitän Peter Wohlfahrtstätter hat sofort das Kommando übernommen und damit auch bewiesen, dass er in Polen weiter gereift ist. Generell ist besonders bei den Spielern, die im Ausland gespielt haben, eine enorme Zielstrebigkeit zu erkennen. Über dem steht natürlich die kollektive Vorfreude auf die großen sportlichen Herausforderungen. Speziell dem FIVB World League Heimturnier in Linz fiebern die Burschen schon gewaltig entgegen.
Sie haben die sportlichen Herausforderungen angesprochen. Ist ein Vergleich mit 2016 zulässig?
Nein, sicherlich nicht. Sowohl die WM-Qualifikation als auch die FIVB World League sind eine Stufe höher anzusiedeln als die EM-Qualifikation bzw. die CEV European League. In der WM-Qualifikation sind die Slowakei und die Niederlande richtig große Brocken. Dazu kommen mit Griechenland, Moldawien und Luxemburg drei weitere starke Gegner. Der Spielmodus mit fünf Matches in sechs Tagen ist ebenfalls ungewohnt. Die Qualifikation bzw. der Aufstieg wird demnach brutal schwierig. Für uns zählt hinsichtlich der Weltrangliste jeder Sieg. Und die FIVB World League ist nochmals eine ganz andere Kategorie. Dass wird in einer Liga mit dem WM-Dritten Deutschland spielen ist natürlich sensationell. Gegen solche Weltklassenationen spielt man in unserer jetzigen Position nicht so oft. Das ist für die Mannschaft natürlich eine große zusätzliche Motivation.
Welche Schwerpunkte setzen Sie in der Vorbereitung?
Grundsätzlich bleibt uns als Team relativ wenig gemeinsame Zeit. Deswegen haben wir uns auch für einen relativ schmalen Kader entschieden. Heuer liegt der Fokus viel mehr auf der optimalen Wettkampfvorbereitung. Bislang war das Verhältnis Ausbildung zu Wettkampfvorbereitung ca. 70:30. Jetzt gibt es einen Paradigmenwechsel und eine Umkehr in diesem Verhältnis.
Dazu passt auch, dass sie mehrere neue BetreuerInnen ins Boot geholt haben…
Patrick Steuerwald unterstützt mich als Co-Trainer. Ich kenne ihn schon sehr lange und schätze sein taktisches Auge bzw. seine große internationale Erfahrung als Zuspieler. Dadurch erhoffe ich mir auch große Impulse für unsere Zuspieler, sodass sie wieder einen klaren Schritt nach vorn machen. Liane Weber hat das Athletiktraining übernommen und arbeitet sehr eng mit Physiotherapeutin Julia Habitzl zusammen. International gibt es neue Entwicklungen, wo es sehr stark um den funktionalen Bereich bzw. die Erhaltung des Körpers geht. Dem tragen wir damit Rechnung. Dazu kommt der Italiener Manlio Puxeddu. Er hat in den letzten beiden Jahren als Statistiker bei den BR Volleys in Deutschland viel geleistet. Von seiner internationalen Erfahrung werden wir ebenfalls stark profitieren.
Programm Nationalteam Herren 2017
23.-28.5.: 2018 FIVB World Championship European Qualification, 2. Runde in NED
2.-4.6.: 2017 FIVB World League, Turnier 1 in Frankfurt
9.-11.6.: 2017 FIVB World League, Turnier 2 in Linz
Optional
3. Runde WM-Qualifikation, 11.-16.7.
FIVB World League Final Four Gruppe 3, 17./18.6. in Mexiko City
– STA