Gavan: „Ich bin immer optimistisch!“

  • 3. November 2016

Am Samstag startet für den österreichischen Meister HYPO TIROL Volleyballteam das Unternehmen 2017 CEV Volleyball Champions League. Im neuen Modus der Königsklasse steigen die Tiroler bereits in der zweiten Runde des Bewerbs ein und treffen dort auf den israelischen Meister Hapoel Mate Asher Akka. Das Hinspiel steigt in Israel, das Rückspiel findet am Mittwoch (20.15 Uhr, live auf ORF Sport+) in der Innsbrucker Olympiahalle statt. Im Falle des Aufstiegs kommt es zum Duell mit dem deutschen Traditionsklub VFB Friedrichshafen (16. u. 20. November). HYPO TIROL VT-Trainer Daniel Gavan stand vor der Abreise nach Isreal für ein Interview zur Verfügung.

ÖVV: Im vergangenen Jahr haben Sie vor dem Champions League-Auftakt gesagt, dass Sie Ihre Aufstellung spontan entscheiden werden. Wie schaut es dieses Mal aus?

Gavan: Grundsätzlich ist die Situation sehr ähnlich. Ich habe meine Startformation für den Samstag zwar bereits im Kopf, was aber nicht heißt, dass es keine kurzfristigen Änderungen geben kann oder wird. Für mich ist es ein großer Vorteil zu wissen, dass wir uns keine großen Sorgen machen müssen, wenn ein Spieler ausfallen oder einen schlechten Tag erwischen sollte. Wir haben ein homogenes Team und einen breiten Kader!

Genau das konnte der Volleyballfan schon in der Meisterschaft beobachten. Sie haben praktisch in jedem Spiel rotiert…

Wir haben bisher schon relativ viele Matches absolviert und das Programm bleibt im Falle eines Aufstiegs in der CEV Volleyball Champions League hoffentlich auch weiter dicht. Da müssen wir alle Spieler zum Einsatz bringen, um einerseits Pausen zu gewähren und andererseits alle im Spielrhythmus zu halten. Wir haben beispielsweise auch beim MEVZA-Auftaktturnier in Innsbruck (Mitte Oktober, Anm.) mit zwei völlig verschiedenen Formationen gespielt und beide Matches für uns entschieden. Jetzt spielen wir innerhalb von vier Tagen zweimal gegen Hapoel Mate Asher Akka. Da kann es auch sein, dass wir Änderungen vornehmen müssen.

Zuletzt hatten Sie noch kaum Informationen zum bevorstehenden Gegner. Hat sich der Nebel schon etwas gelichtet?

Wir haben mittlerweile zwar ein Video bekommen. Wie aussagekräftig das ist, werden wir aber wohl erst im Match am Samstag sehen. Klar ist dennoch: Mit vier Ausländern (RUS, UKR, PUR & SLO, Anm.) und drei israelischen Nationalteamspielern ist die Startformation sicher gut besetzt.

Für das Hypo Tirol Volleyballteam sind K.O.-Spiele in der Königsklasse bislang eine Seltenheit gewesen. Der neue Modus verspricht einige Spannung…

Es ist sicher eine völlig neue Ausgangssituation. Bislang sind wir immer direkt in der Gruppenphase gestartet. Jetzt müssen wir uns erst über zwei Runden qualifizieren. Gegen die Israelis sind wir der Papierform nach wahrscheinlich eher Favorit. Daran dürfen wir aber keine Sekunde denken. Ganz im Gegenteil – wir müssen von Beginn an Präsenz zeigen und dürfen keinesfalls abwartend agieren. Im K.O.-Modus kommt dem Hinspiel im Vergleich zur Gruppenphase sicher eine wesentlich größere Bedeutung zu.

Der Zeitplan für die kommenden Tage ist sehr dicht. Freitag nach Israel. Samstagmittag das Match. Rückreise und am Mittwoch bereits das Rückspiel in Innsbruck.

Vor allem bis zum Spiel am Samstag ist alles sehr eng. Kurz nach unserer Ankunft haben wir bereits das erste Training. Samstagfrüh folgt das zweite. Und um 14.00 Uhr österreichischer Zeit spielen wir schon. In dieser Hinsicht haben wir zuletzt unsere Trainings extra zu einer ähnlichen Zeit angesetzt. Für die Israelis ist dagegen offenbar 20.15 Uhr eine ungewöhnliche Startzeit. Unterm Strich sage ich, dass unsere Spieler alle Profis sind und sich mit unserer Unterstützung darauf einstellen müssen.

Das Ziel für das Hinspiel lautet also ganz klar Sieg?

Wir wollen uns natürlich in eine bestmögliche Ausgangslage für das Rückspiel bringen. Da wäre ein Sieg in jedem Fall Gold wert. Egal was in Israel passiert, bin ich aber auch sicher, dass wir in der Olympiahalle mit der Unterstützung des Publikums jedes Resultat drehen können. Wir rechnen mit einer ähnlich tollen Kulisse wie im vergangenen Jahr. Das letzte Heimspiel gegen Ankara war eine super Werbung für den Volleyballsport und ist vielen Sportbegeisterten sicher noch gut in Erinnerung.

Abschließende Frage: Haben Sie sich vor dem Auswärtsmatch auch mit Thema Sicherheit beschäftigt?

Ich war mit dem Nationalteam zweimal in Israel zu Gast und hatte zu keinem Zeitpunkt Bedenken. Unser Thema ist der Sport, daher muss der Fokus voll auf dem Match liegen.

2017 CEV Volleyball Champions League, 2. Runde
05.11.2016
Hapoel Mate-Asher Akko (ISR) – Hypo Tirol Volleyballteam
14.00 Uhr (live auf laola1.tv bzw. zeitversetzt ab 19.00 Uhr auf ORF Sport+)

09.11.2016
Hypo Tirol Volleyballteam – Hapoel Mate-Asher Akko (ISR)
Olympiahalle Innsbruck, 20:15 Uhr (live auf ORF Sport+)

MODUS: 36 Teams spielen um die Krone des europäischen Klub-Volleyballs. Erstmals seit Einführung der Champions League sind alle nationalen Meister zur Teilnahme berechtigt, wobei die Teams entsprechend ihrer Leistungskoeffizienten gesetzt sind. 16 Teams spielen in der 2. Runde in einem Hin-und Rückspiel um den Aufstieg in die 3. Runde, wo acht gesetzte Teams warten. Die Aufsteiger aus der dritten Runde spielen wie die 12 bestgereihten Teams Europas in der Gruppenphase (5 Pools mit vier Teams).
– ÖVV/FST