EuroVolley-Countdown: Zehn Tage bis zum EM-Auftakt gegen Belgien!

  • 3. September 2019

Österreichs Volleyball-Herren haben mit der erfolgreichen EM-Qualifikation Historisches geleistet. Nach den Heim-Turnieren 1999 und 2011 will  ÖVV-Headcoach Michael Warm mit seinen Auserwählten beim Mega-Ereignis „CEV EuroVolley 2019“ (12. bis 29. September) für Furore sorgen. Der EM-Auftakt erfolgt am 13. September in Brüssel gegen Gastgeber Belgien. Mit dem SPORTUNION Niederösterreich-Länderspiel am kommenden Samstag im Rahmen des NÖ Volleyday gegen EuroVolley-Debütant Nordmazedonien stimmt sich die ÖVV-Auswahl rund um ihren Kapitän Peter Wohlfahrtstätter auf die Europameisterschaft ein und will sich mit einer starken Leistung von ihren Fans Richtung Belgien verabschieden. Am Dienstag bat der Österreichische Volleyball Verband zu einem Medientermin in Wien.

„Wir wollen bei der EM die K.o.-Runde erreichen. Dieses Ziel ist ambitioniert und verlangt von allen absolute Fokussierung. Wir müssen uns in fünf Gruppenspielen beweisen und bekommen es dabei mit sehr traditionsreichen und starken Gegnern zu tun. Die Mannschaft hat mit der Quali eine sehr hohe Hürde genommen, nun wollen wir in Belgien den nächsten Meilenstein für den österreichischen Volleyballsport setzen“, stellt Teamchef Michael Warm fest.

Leitner: „Burschen richtig gierig auf EM!“

Auch ÖVV-Präsident Gernot Leitner fiebert der EuroVolley entgegen. „Man sieht bei der derzeit laufenden Damen-EM, für die wir uns ja nur ganz knapp nicht qualifizieren konnten, dass die europäische Bühne großes Kino ist“, erläutert das heimische Volleyball-Oberhaupt und glaubt, dass die ÖVV-Herren bei der Europameisterschaft wohl auch vor großen Namen keinen übertriebenen Respekt zeigen werden: „Die Burschen sind richtig gierig auf die EM. Sie spielen in großen europäischen Ligen und werden daher viele bekannte Gesichter treffen. Ich hoffe, dass die letzten Vorbereitungstage gut verlaufen und unsere Spieler topfit und frisch in Belgien ankommen werden.“

Rath: „EM ist historische Chance!“

Seit der erfolgreichen Qualifikation im Jänner war alles auf das Saison-Highlight ausgerichtet. „Die EM ist ein historische Chance für Spieler, Staff und den ÖVV, um einen Volleyball-Boom in Österreich auszulösen und uns in Europas Spitze zu etablieren“, erläutert ÖVV-Sportdirektor Gottfried Rath. Warm und sein Team hatten einen Fahrplan erarbeitet, um das Nationalteam punktgenau auf Höchstform zu bringen. Rath: „Am 13. September müssen wir ab dem ersten Punkt gegen Belgien voll da sein. Die Vorbereitung geht jetzt doch schon lange und man merkt, dass Spieler wie Staff immer mehr darauf brennen, endlich loslegen zu können!“

Bei Buchegger läuft alles nach Plan

Die Vorbereitung verlief nicht ganz so reibungslos, wie der Teamchef erhofft hatte. Neben den üblichen Blessuren musste man auch mit Verletzungen zu Recht komme. Am schwersten erwischte es Paul Buchegger. Der Diagonalangreifer zog sich einen Meniskusriss im linken Knie zu. „Die Reha schreitet aber gut voran, alles läuft nach Plan“, kann Warm Positives vermelden. Max Landfahrer ist nach einer Bauchmuskelverletzung zurück und konnte in den Testspielen gegen EM-Teilnehmer Rumänien in Craiova zum Einsatz kommen.

Einstellung top

Sehr zufrieden ist Teamchef Warm mit der Leistungsbereitschaft seiner Spieler. Ende Juli begann die Intensiv-Vorbereitung mit einer Athletikwoche in Schladming. Danach ging es ins Landessportzentrum VIVA in Steinbrunn, um an der EM-Form zu feilen. „Der Konkurrenzdruck erhöht sich, je näher die Europameisterschaft rückt, sie pushen einander gegenseitig, was natürlich gut ist“, lobt Warm die Trainingsmoral.

Ihre letzten beiden EuroVolley-Vorbereitungsspiele bestreiten die Österreicher am 6. und 7. September im SPORT.ZENTRUM.Niederösterreich in St. Pölten gegen Nordmazedonien.

Zum EM-Auftakt wartet Co-Gastgeber Belgien

Die CEV EuroVolley 2019 geht von 12. bis 29. September in Belgien, Frankreich, Slowenien und Niederlande in Szene. Österreich absolviert seine Gruppenspiele in Brüssel (Palais 12) und Antwerpen (Lotto Arena). Gegner sind in dieser Reihenfolge Co-Gastgeber Belgien (EM-Vierter 2017), Slowakei, Deutschland (EM-Zweiter 2017), Spanien und Serbien (EM-Dritter 2017).

Erstmals nehmen 24 Mannschaften an einer Europameisterschaft teil. Die Vorrunde wird in vier Sechser-Gruppen gespielt. Jeweils die Top-4 steigen ins Achtelfinale auf. Die Paarungen ergeben sich aus den Platzierungen in der Vorrunde (A1 vs. C4, A2 vs. C3, C1 vs. A4, C2 vs. A3, B1 vs. D4, B2 vs. D3, D1 vs. B4, D2 vs. B3). Je zwei Achtelfinali werden in Nantes/FRA, Ljubljana/SLO, Antwerpen/BEL und Apeldoorn/NED gespielt. In diesen vier Städten werden auch die Halbfinalisten ermittelt. Die Final-Tickets werden in Ljubljana/SLO und Paris/FRA vergeben. Das Spiel um Platz drei und das Endspiel steigen in Frankreichs Hauptstadt in der über 20.000 Besucher fassenden AccorHotels Arena.

Unsere EuroVolley-Gegner

Belgien

  • 8 WM-Teilnahmen (7. Platz 2018)
  • 15 EM-Teilnahmen (4. Platz 2017)
  • 1 Olympia-Teilnahme (8. Platz 1968)

ÖVV-Teamchef Warm: „Belgien konnte in den vergangenen Jahren immer wieder für positive Schlagzeilen sorgen und ist für mich sogar ein Geheimtipp für ganz oben. Die Olympia-Qualifikation im August verlief allerdings für das Team rund um Top-Aufspieler Stijn D’Hulst nicht nach Wunsch!“

Slowakei

  • 0 WM-Teilnahmen
  • 9 EM-Teilnahmen (5. Platz 2011)
  • 0 Olympia-Teilnahmen

ÖVV-Teamchef Warm: „Gegen sie haben wir schon mehrmals gespielt, auch wichtige Duelle gewonnen. Die Slowakei hat wie Belgien ein spielstarkes Team. Man darf sie nicht ins Spiel kommen lassen, muss voll draufgehen. Das Match könnte vorentscheidend sein.“

Deutschland

  • 6 WM-Teilnahmen (3. Platz 2014)
  • 16 EM-Teilnahmen (2. Platz 2017)
  • 3 Olympia-Teilnahmen (5. Platz 2012)

ÖVV-Teamchef Warm: „Sie haben die Nations League 2019 genutzt, um auch junge Spieler an das Top-Niveau heranzuführen. U.a. konnten sich Mittelblocker Anton Brehme und Diagonalangreifer Linus Weber ins Rampenlicht spielen. Für die EM ist auch Superstar Georg Grozer wieder fit. Für mich ist Deutschland ein Kandidat für ganz oben.“

Spanien

  • 3 WM-Teilnahmen (8. Platz 1998)
  • 9 EM-Teilnahmen (1. Platz 2007)
  • 2 Olympia-Teilnahmen (8. Platz 1992)

ÖVV-Teamchef Warm: „Ein Team – ähnlich wie unser EM-Quali-Gegner Portugal – das wenige Fehler macht. Man muss sie unter Druck setzen, dominant auftreten. Herausheben aus einem starken Kollektiv kann man Diagonalangreifer Andres Villena!“

Serbien

  • 10 WM-Teilnahmen (2. Platz 1998, 3. Platz 2010)
  • 26 EM-Teilnahmen (Europameister 2001 und 2011 in Wien)
  • 2 Olympia-Teilnahmen (Olympiasieger 2000)

ÖVV-Teamchef Warm: „Eine ganz große Volleyball-Nation, allerdings gab es zuletzt im Team einen Umbruch. In der Olympia-Qualifikation kassierten die Serben eine glatte Niederlage gegen Italien. Man wird sehen, welches Gesicht sie bei der EM zeigen. Fest steht, Serbien kann an einem guten Tag jedes Team schlagen. Ein zentraler Spieler ist Uros Kovacevic.“

Weitere Statements vom Medientermin

ÖVV-Teamchef Michael Warm: „Wir sind seit einigen Wochen hart am Arbeiten. Mit den Verletzungen von Paul Buchegger, Max Landfahrer und Alex Tusch war der Start in die Vorbereitung nicht optimal, aber wir konnten die Ausfälle gut kompensieren. Am Montag war das erste Training mit allen 16 Spielern! In den nächsten Tagen geht es darum, die Abstimmung noch zu festigen, damit wir am 13. September in Top-Form sind. Eines steht fest: Je näher die EM rückt, desto größer ist das Feuer. Wir freuen uns auch schon sehr auf das freundschaftliche Länderspiel gegen Nordmazedonien in St. Pölten. Es ist die letzte Leistungsüberprüfung, ich erwarte mir wieder ein Volleyballfest. In den vergangenen Jahren hat man gesehen, dass sich um unser Team eine super Fankultur entwickelt hat. Wir wollen uns natürlich mit einer guten Leistung von unserem Publikum verabschieden.

Bei der EM müssen wir in allen fünf Gruppenspielen um jeden einzelnen Punkt kämpfen. Jeder Punkt und jeder Satzgewinn können für den Aufstieg entscheidend sein. Wir haben rund 150 Spiele unser Gegner analysiert: Spanien und Slowakei sind vielleicht nicht ganz so hoch einzuschätzen wie Belgien, Deutschland und natürlich Serbien, aber ebenfalls sehr starke Teams. Wir müssen von Spiel zu Spiel denken. Zunächst sind unsere Augen nur auf die Auftaktpartie gegen Belgien gerichtet.“

ÖVV-Teamspieler Alex Berger: „Die EM ist natürlich ein echtes Karriere-Highlight. Eine EuroVolley ist nicht mit einem Champions League-Final4 zu vergleichen. Wir haben mit dem Nationalteam lange darauf hingearbeitet, um heuer dabei zu sein. Bei einer Clubmannschaft funktioniert das natürlich anders. Da holt man alle zwei, drei Jahre neue Spieler. Teamchef Warm hat wirklich gute Arbeit geleistet, ich hoffe, dass wir bei der EM die Früchte ernten werden. Gegen Nordmazedonien wollen wir am Samstag noch einmal Selbstvertrauen tanken.“

ÖVV-Kapitän Peter Wohlfahrtstätter: „Als Kapitän bin ich besonders stolz, dass wir uns für die EM qualifizieren konnten, und ich freue mich auf Brüssel und Antwerpen. Belgien war meine erste Auslandsstation. Ich habe in Antwerpen gespielt, kenne noch einige Leute. Belgien ist ein schönes Land, mit sehr herzlichen Menschen. Ich denke, dass die Atmosphäre gut zu uns passt.“

ÖVV-Sportdirektor Gottfried Rath: „Als Verband arbeitet man natürlich immer auf die Teilnahme an so einer Großveranstaltung hin. 2021 wollen wir nicht nur mit den Herren, sondern auch mit den Damen zur EM. Unser Ziel ist es, die gesteigerte Berichterstattung und Popularität unserer Spieler zu nutzen, um noch mehr Kinder für Volleyball zu begeistern und zu unserer Sportart zu bringen. So hoffen wir, unseren Talente-Pool vergrößern zu können.“

Die letzten EuroVolley-Testspiele

06.09., 17:30: Österreich vs. Nordmazedonien (St. Pölten, Freundschaftsspiel)
07.09., 19:00: Österreich vs. Nordmazedonien (St. Pölten, Freundschaftsspiel)

SPORT.ZENTRUM.Niederösterreich: Dr. Adolf Schärf-Straße 25, 3100 St. Pölten

Die EM-Gruppenspiele des ÖVV-Nationalteams (Pool B)

13.09., 20.30 Uhr: Österreich vs. Belgien (Palais 12 Brüssel)
14.09., 20.30 Uhr: Österreich vs. Slowakei (Palais 12 Brüssel)
16.09., 17.30 Uhr: Österreich vs. Deutschland (Lotto Arena Antwerpen)
17.09., 17.30 Uhr: Österreich vs. Spanien (Lotto Arena Antwerpen)
19.09., 20.30 Uhr: Österreich vs. Serbien (Lotto Arena Antwerpen)

alle Spiele live in ORF Sport+

Palais 12 Brüssel: im Heysel Exhibition Park, eröffnet 1989, renoviert 2013 (max. Kapazität 15.000 Besucher)

Lotto Arena Antwerpen: eröffnet 2007 (max. Kapazität 5.200 Besucher)

LINKS:

https://www.cev.eu

https://eurovolley.cev.eu/en

https://www.facebook.com/CEVEuroVolley/videos/479738452846511/

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